Doping – Denn sie wissen nicht, was sie tun!
Es gibt wahrscheinlich keine Sportart, in der nicht gedopt wird. Das gilt für den Spitzensport und für den Freizeitsport. Für das Plus an Muskeln oder Ausdauer riskieren viel zu viele Gesundheit und ihr Leben. Höchste Zeit für Aufklärung.
Doping zerstört den Körper
Oberarme wie Baumstämme und ein Mega-Brustkorb sind leider nicht immer nur das Resultat von hartem Training und guter Ernährung. So manch ambitionierter Freizeitsportler schluckt und spritzt alles, was der meist schwarze Markt zu bieten hat. Anabolika und Wachstumshormone für den Muskelaufbau, Amphetamine für die nötige Aggressivität in Training und Wettkampf sowie EPO für mehr Ausdauer. Was die Sportler dabei völlig verdrängen oder nicht wahrhaben wollen, sind die enormen gesundheitlichen Risiken, die mit der Einnahme von Dopingmitteln einhergehen.
Doping und die Nebenwirkungen
Schon seit Jahrzehnten das beliebteste Dopingmittel ist Anabolika. Das synthetisch hergestellte männliche Sexualhormon ist günstig zu haben und sorgt bei entsprechend Training für ein deutlich schnelleres Muskelwachstum. Allerdings kommt es bei vielen Anwendern auch schon bald zur so genannten Steroid-Akne. Vor allem betroffen: Gesicht, Schulter und Rücken. Hinzu kommen Kurzatmigkeit, weil die neu gewonnene Muskelmasse den Sauerstoffbedarf erhöht. Außerdem eine verstärkte Schweißproduktion, übermäßiger Hunger, erhöhter Blutdruck und Augendruck. Bei Männern wächst die Prostata, während gleichzeitig die Hoden schrumpfen. Die Kopfhaare fallen aus und es kann sich eine weibliche Brust bilden, Gynäkomastie genannt.
Anabolika hat unumkehrbare Nebenwirkungen
Bei Frauen kann es durch Anabolika zu übermäßiger Körperbehaarung kommen. Außerdem droht eine tiefe männliche Stimme, die ein Leben lang bleibt. Ganz neu die Erkenntnis, dass 71 Prozent aller Anabolika-Konsumenten über kurz oder lang mit schweren Herzproblemen rechnen müssen. Die Schäden sind irreversibel. Die Substanzen greifen zudem massiv in den Stoffwechsel ein, Leberzellen sterben ab, Tumoren entstehen. Forscher an der Universität Yale fanden heraus, das Anabolika-Doping die Hirnzellen absterben lässt. Es macht also dumm. Nicht zu unterschätzen die Auswirkungen auf den Sex. Die Hoden schrumpfen auf Erbsengroße, man ist ständig geil, aber der Körper spielt nicht mehr mit. Es herrscht tote Hose. Weitere Nebenwirkungen:
Das gefährliche Doping mit Wachstumshormonen
Wachstumshormone wurden früher aus der Hirnanhangdrüse von toten Menschen gewonnen. Heute ist eine synthetische Herstellung möglich. Das macht sie aber nicht verträglicher. Sie arbeiten nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Mit ihnen lassen sich nicht gezielt Muskelpartien vermehren, sondern immer nur alle zusammen. Kraftpakete entstehen auch also dort, wo sie eigentlich keiner haben möchte.
Diese Nebenwirkungen haben Wachstumshormone
Bei den Nebenwirkungen durch Wachstumshormone sind zunächst körperliche Veränderungen zu nennen. Diese nennt man Akromegalie. So verschiebt sich beispielsweise der Kiefer. Da die Zähne nicht mitwachsen, kommt es zu plötzlich Zahnlücken. Wenn ausgewachsene Spitzensportler mit einer Zahnspange im Fernsehen zu sehen sind, sollte das zumindest stutzig machen. Typisch auch, dass der Kopf direkt in die Schultern übergeht, ein Hals ist kaum noch zu erkenne. Der Grund: Weichteile, wie Haut und Muskeln schwellen an. Noch schlimmer sind die gesundheitlichen Gefahren. Anwender erkranken häufiger an Diabetes und Leukämie. Da gleichzeitig gern Insulin gespritzt wird, um die Glukoseaufnahme zu steigern, droht bei falscher Dosierung ein hypoglykämisches Koma. Nicht selten sogar der Tod. Und auch wer einmal Kinder haben möchte, sollte innehalten. Studien zeigen, dass die Gefahr für Fehlgeburten und Missbildungen beim Nachwuchs steigt.
EPO-Doping macht das Blut dick
Wenn beim Laufen oder Radeln nichts mehr geht, verleiht Erythropoietin noch einmal den nötigen Schub, um allen Konkurrenten wegzulaufen oder wegzuradeln. Das körpereigene Hormon stimuliert die Bildung der roten Blutkörperchen und verbessert so die Sauerstoffversorgung des Körpers. Nachteil: Das Blut wird dickflüssiger, gelangt nicht mehr in die feineren Gefäße und es können sich Blutgerinnsel bilden. Es drohen Herzinfarkt und Schlaganfall bei falscher Dosierung.
Die unterschätzte Gefahr durch Stimulanzien
Zu Doping mit Stimulantien gehören Aufputschmittel wie Amphetamine, Ephedrin und Koffein. Sie wirken alle auf das zentrale Nervensystem und erhöhen die motorische Aktivität. Außerdem senken sie die Hemmschwelle, machen mutiger und risikobereiter. Es fällt also leichter in Training und Wettkampf über die Grenzen hinauszugehen. Die große Gefahr: Man bringt den Organismus in eine Ausnahmesituation. Das eigene Körpergefühl geht verloren und so kann es zu lebensgefährlicher Erschöpfung kommen.
Dopingmittel bloß nicht im Internet kaufen
Schlimm genug, dass es anscheinend viele Ärzte gibt, die ihre Kasse mit dem Verkauf von Dopingsubstanzen aufbessern, noch gefährlicher ist es, die Mittel über das Internet (vor allen aus China) zu kaufen oder sich in unseriösen Fitnesszentren zu besorgen: Keiner weiß, was da so alles drin ist. Hinzu kommen die Probleme bei der Dosierung, die oft nur über das Hören-sagen bestimmt werden. Frei nach dem Motto: Wenn der 15 Milligramm nimmt, dann nehme ich eben 20! Neuesten Erkenntnissen zufolge hat Doping auch ein hohes Suchtpotential.
Gefährliche Selbstmedikation
Da in der Regel illegal, dürften die meisten Doper ihre Mittel ohne medizinische Betreuung anwenden. Dosierungen werden oft nach Hören-sagen festgelegt. Ohne medizinische Überwachung besteht ein hohes Risiko, dass gesundheitliche Warnzeichen übersehen werden und schwerwiegende Komplikationen unentdeckt bleiben. Nicht zu unterschätzen auch die Interaktionen mit anderen Medikamenten: Dopingmittel können unerwartete und gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln haben.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel ist gründlich recherchiert, kann aber natürlich keine ärztliche Beratung ersetzen.