Neurodynamik verbessert die Leistungsfähigkeit

Wer intensiv Sport macht, sollte nicht nur seine Bewegungen optimieren, sondern auch über das Nervensystem und die Neurodynamik nachdenken. Bei der Neurodynamik handelt es sich um die Lehre, der sich im Körper bewegenden Nerven um eine effektive Bewegung zu ermöglichen. 

Mit Neurodynamik mehr aus seinem Körper rausholen

Wie die Nervenspannung unsere Leistung beeinflusst

Wer sich optimal vorbereitet, Regenerationsphasen einhält und auf die Ernährung achtet, hat neuesten Erkenntnissen zufolge nur noch einen natürlichen Feind: die Spannung im Nervensystem, die auch als neuronale Spannung bekannt ist. Wenn sie nicht stimmt, führt das schnell zu Verletzungen. Besonders häufig schmerzhaft zu Wort meldet sich der Ischiasnerv. In den nun folgenden Passagen versuche ich die Grundlagen der Neurodynamik zu erklären, wie die Nerven im Körper funktionieren und die Spannung in einem Nerv eine Bewegung hemmen kann.

Was ist Neurodynamik?

Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei der Neurodynamik um die Fähigkeit Nerven durch verschiedene Kanäle „gleiten“ zu lassen. Eine besondere Rolle spielen dabei knöcherne und muskuläre Strukturen sowie die so genannte Flüssigkeitsdynamik. Eine gestörte Flüssigkeitsdynamik innerhalb einer Nervenscheide kann die Gleitfähigkeit eines Nervs negativ beeinflussen. Bei Läufern kann das Auswirkungen auf den Kniehub und die Schrittlänge haben. Die verminderte Fähigkeit das Bein optimal zu bewegen kann Symptome einer Wadenzerrung oder gar eines Muskelfaserrisses hervorrufen. Allerdings sollte man nicht gleich davon ausgehen, dass es sich um einen Riss handelt, denn es könnte auch an den gestörten Nervenbahnen im unteren Rücken und im Gesäß liegen. Weitere Sportler, die häufig Probleme mit der neuronalen Spannung haben sind Radfahrer, die falsch auf dem Sattel sitzen und Ruderer, deren Technik nicht optimal ist.

Wie kommt es zu neuronalen Spannungen?

Doch wie kommt es nun zu den Problemen? Das Nervensystem folgt einem definierten Weg durch den Körper, um verschiedene Körperbereiche zu stimulieren. Dabei spielen die Motoneuronen in den Muskeln die entscheidende Rolle. Aus jeder Segmentebene der Wirbelsäule treten Nerven aus, die dann einen bestimmten Bereich des Körpers versorgen. Wird auf einen Nerv im Bereich der Wirbelsäule ständig Druck ausgeübt, sei es durch Degeneration oder falsche Bewegungen, kann das zu Schmerzen in den unterschiedlichsten Muskeln führen. Am häufigsten kommt es deshalb zu Ischiasschmerzen oder dem weit verbreiteten Piriformis-Syndrom. Manchmal sind auch Mikrotraumen schuld. Sie führen zu Entzündungen und somit zu einer Kompression der Nerven. Sehr viele Sportler leiden auch unter Plantarfasziitis und wissen nicht warum. Doch es gibt Hilfe.

In Neurodynamik ausgebildete Physiotherapeuten helfen weiter
Physiotherapeuten für Neurodynamik können das Problem lokalisieren (Foto: adpic)

Neurodynamik und Physiotherapie

Leider spielen neuronale Spannungen im Bewusstsein der meisten Sportler und Trainer noch eine untergeordnete Rolle. Mittlerweile gibt es aber viele Physiotherapeuten mit einer Zusatzausbildung in Neurodynamik. Wenn Du also mit wiederkehrenden Verletzungen zu kämpfen hast,  solltest Du auch man mal über die neuronale Spannung nachdenken. Das gilt insbesondere für Ischiasschmerzen, Piriformis-Syndrom, Platarfasciititis und muskuläre Schwierigkeiten. Wenn die Probleme tatsächlich mit der neuronalen Spannung zusammenhängen, kann eine neurodynamische Behandlung helfen. Neurodynamiker führen dann in der Regel den so genannten „Slump-Test“ durch, um dem Problem auf die Schliche zu kommen. Die Behandlung allein reicht aber nicht aus. Wichtig ist es zudem die zugrunde liegenden Bewegungsmuster zu analysieren. Das kann das Gangbild bei Läufern oder das Rad bei Radfahrern sein.

Was tun gegen neuronale Spannungen?

  • Läufer und alle die in ihrem Sport viel laufen müssen, sollten das für ihre Füße passende Schuhwerk tragen. Untersuchungen zufolge ist das leider viel zu selten der Fall.
  • Beim Krafttraining ist es nicht nur ganz wichtig auf die richtige Technik zu achten, sondern Agonisten und Antagonisten gleich gut zu trainieren. Sonst kommt es zu muskulären Dysbalancen.
  • Radfahren sollten richtig auf ihrem Fahrrad sitzen. Wer diesbezüglich unsicher ist, sollte einen Experten (idealerweise einen Biomechaniker) um Rat bitten.
  • Faszientraining gilt mittlerweile als beste Selbsthilfe, um neuronale Spannungen vorzubeugen.

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