Gesunder Trendsport Bogenschießen
Früher reiner Überlebenskampf, heute eine anspruchsvolle Sportart, die immer mehr Anhänger findet. Bogenschießen macht nicht nur sehr viel Spaß, auch Gesundheit und Fitness profitieren, wenn man auf den Spuren von Robin Hood wandelt. Der ganze Körper muss mitarbeiten um das Ziel zu erreichen.
Es lohnt sich Bogenschießen auszuprobieren
Bogenschießen gehört zu den ältesten Sportarten überhaupt. Schon 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung fanden in China große Wettkämpfe statt. Außerdem gehört der Umgang mit Pfeil und Bogen zu den ältesten olympischen Sportarten. Dass Bogenschießen auch hierzulande immer mehr Anhänger findet, hat neben der Berichterstattung von den Olympischen Spielen wohl auch mit den erfolgreichen Tribute von Panem-Filmen zu tun. Und wer es einmal ausprobiert hat, bleibt auch gerne dabei.
Bogenschießen ist ein effektives Ganzkörpertraining
Bogenschießen hat als Sportart sehr viel zu bieten: Der Großteil der 639 Muskeln des menschlichen Körpers steht unter Anspannung. Arm- und Schultermuskeln müssen kräftig arbeiten, um den Bogen zu spannen. Gesäß- und Beinmuskulatur sind zuständig für das Gleichgewicht. Hinzu kommen Brust- und Zwischenrippenmuskeln. Sie unterstützen die Atmung. Der große Vorteil der uralten Sportart. Bei jedem Schuss geht die Ganzkörperspannung in eine Entspannungsphase über.
Ideal bei Rückenschmerzen und vielen anderen Krankheiten
Bogenschießen ist ideal für alle, die täglich viel sitzen, die unter Rückenschmerzen oder Nackenverspannungen leiden. Außerdem ist es ein hervorragendes Training der Hand-Auge-Koordination und es hilft nachweislich sehr gut gegen Stress- und Burnout-Symptome. Mittlerweile gibt es Rehakliniken die Bogenschießen mit großem Erfolg für Schlaganfall-, Parkinson- und Multiple-Sklerose-Patienten anbieten. In Großbritannien testen Wissenschaftler derzeit aus, ob auch psychische Erkrankungen, wie Depressionen, von der Sportart profitieren. Schließlich setzt der Körper bei jedem Schuss glücklich machende Endorphine frei.
Es stellen sich schnell Erfolge ein
Ein großer Vorteil: Auch bei völlig Ungeübten stellen sich relativ schnell Erfolge ein. Auf den meisten Übungsplätzen, die es mittlerweile im ganzen Bundesgebiet gibt, stehen in unterschiedlichen Entfernungen Platten mit gepresstem Stroh. Sie haben einen Durchmesser von 125 Zentimetern. Im olympischen Sport hat sie nur einem Durchmesser von 80 Zentimetern und steht 50 Meter weit entfernt. Da bedarf es schon einiges an Training, um zu treffen. Aber mit regelmäßigen Übungseinheiten ist auch das bald möglich.
Nicht zu einseitig belasten
Einziger Nachteil: Beim Bogensport wird der Körper meist einseitig belastet. Deshalb gilt es beim üben und trainieren auch ein paar Dinge zu beachten:
- Anfänger sollten die Bewegungen schrittweise üben und das Training – obwohl es so viel Spaß macht, nicht übertreiben.
- Wichtig sind Ausgleichsbewegungen. Es ist ratsam auch die Muskeln der Gegenseite zu trainieren.
- Wer schon länger unter Rücken-, Schulter- oder Nackenproblemen leidet, sollte sich das okay vom Arzt holen.
Grob unterschieden werden drei Bogentypen:
- Der Langbogen: Mit ihm hat schon Robin Hood geschossen. Ursprünglich aus einem Stück Holz gebaut, gibt es ihn heute auch in anderen Materialien.
- Der Recurve-Bogen: Schon 1500 vor unserer Zeitrechnung von den Assyrern verwendet und auch auch bei Olympia zugelassen. Das Gerät besteht aus einem Mittelstück mit Griff und den beiden an den Enden gebogenen Wurfarmen. Als Sonderausstattung gibt es unter anderem Pfeilauflagen, Visiere und Stabilisatoren.
- Der Compound-Bogen: Die moderne Variante. Beim Halten der Sehne nach dem Auszug brauchen Schützen weniger Kraft als bei anderen Bögen, weil das Kabel über ein Flaschenzugsystem geführt wird. So sind Pfeilgeschwindig-keiten von bis zu 300 Stundenkilometer möglich. An einen Compund-Bogen können Visiere mit Optik und Wasserwaage sowie Stabilisatoren und Lösegeräte eingebaut werden.
Die Kosten fürs Bogenschießen
Eine Ausrüstung für Anfänger kosten 200 bis 300 Euro. Die Vereinsbeiträge variieren und starten bei etwa 40 Euro jährlich. Schnupperstunden gibt es schon für unter zehn Euro, Übungsstunden mit Einweisung und Trainer kostet ab 40 Euro.