Wie kommt es zum Muskelzittern beim Krafttraining?
Wer regelmäßig Sport treibt, dürfte das Gefühl kennen. Bei einer Übung oder Bewegungsabfolge fangen die Muskeln plötzlich an zu zittern. Das ist ein seltsam Gefühl und immer auch ein Hinweis, dass der Körper an seine Grenzen stößt. Folgendes solltest du zum Thema Muskelzittern beim Krafttraining deshalb wissen.
Ist Muskelzittern gefährlich?
Um diese wichtige Frage gleich als Erstes zu beantworten: In der Regel ist Muskelzittern bei einem sportlichen Training nichts, worüber du dir Sorgen machen musst. Etwas anders sieht es aus, wenn das Muskelzittern ohne Belastung auftritt. Denn das ist ein durchaus Grund, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.
Ermüdung ist der Hauptgrund
Nicht weiter überraschend: Ermüdung ist der Hauptgrund für Muskelzittern. Während jeder sportlichen Belastung spielen sich im Inneren des Körpers und der Muskeln viele Dinge ab. Jedesmal, wenn sich die Muskeln zusammenziehen, sendet das Nervensystem über so genannte Motoneuronen chemische Botenstoffe an den Zielmuskel. Für diesen ist es das Signal zu kontrahieren. Dann passiert folgendes:
Muskelzittern durch Elektrolytmangel
Muskelzittern kann auch durch ein Elektrolytungleichgewicht ausgelöst werden. Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium spielen eine entscheidende Rolle bei der Muskelkontraktion und Nervenleitung. Im Einzelnen: Natrium ist wichtig für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts und die Nervenleitung. Es hilft dabei, die elektrische Spannung entlang der Zellmembranen zu erhalten. Kalium ist wesentlich für die Muskelkontraktion und die Nervenfunktion. Es arbeitet eng mit Natrium zusammen, um die elektrische Spannung in den Zellen zu regulieren. Kalzium spielt eine Schlüsselrolle bei der Muskelkontraktion, da es in die Muskelzellen freigesetzt wird, um die Interaktion zwischen den Proteinen Aktin und Myosin zu ermöglichen, die für die Muskelkontraktion verantwortlich sind. Magnesium ist wichtig für die Muskelentspannung nach einer Kontraktion und reguliert die Nervenfunktionen.
Hauptursachen eines Elektrolytungleichgewichts
Die Hauptursache ist übermäßiges Schwitzen durch intensive körperliche Aktivität, hohe Temperaturen, unzureichende Flüssigkeitszufuhr, eine unausgewogene Ernährung und bestimmte Diäten oder auch Entwässerungsmaßnahmen.
Trainierte Muskeln sind ermüdungsresistenter
Je trainierter und fitter du bist, desto ermüdungsresistenter werden deine Muskelfasern. Sie fangen dann auch nicht mehr an so schnell zu zittern. Außerdem kommt es zu einer verbesserten intramuskulären und intermuskulären Koordination. Vereinfacht erklärt: Es spannen sich nur die Muskeln an, die du für die Übung wirklich benötigst.
Eine weitere Ursache ist Dehydration
Muskelzittern kann auch durch Flüssigkeitsmangel entstehen. Und zu einer Dehydration kann es recht schnell kommen, wie eine Studie im Journal of Athletic Training gezeigt hat. Die Folgen: Der Blutfluss verlangsamt sich und damit auch die Versorgung mit Nährstoffen, wie Elektrolyte. Übertreiben sollte man es mit dem Trinken aber auch nicht. Mehr dazu hier.
Neue Übungen können ebenfalls schuld sein
Der dritte Grund für Muskelzittern sind neue Übungen. Hier kommen wieder die Motoneurone ins Spiel. Der Körper muss erst lernen die richtigen und die für eine Übung nötigen Muskeln anzuspannen. Wer eine neue Übung macht, spannt zunächst immer mehr Muskeln an als nötig und diese Belastung kann dann ebenfalls zu Muskelzittern führen. Nach ein paar Trainingseinheiten ist das dann aber meist kein Problem mehr.
Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen.