HIIT Workouts als alleiniges Training nicht ratsam
Die Studienlage ist eindeutig. Schon wenige Minuten Training reichen aus, um die gleichen Effekte zu erzielen, wie stundenlange Schinderei. Zeitmangel ist also kein Ausrede mehr, denn es gibt ja HIIT. Doch so toll HIIT Workouts auch sind, als alleiniges Training sind sie nicht ratsam.
US-Sportwissenschaftler haben HIIT Workouts genau unter die Lupe genommen
Professor Panteleimon Ekkekakis ist einer der bekanntesten Sportwissenschafler der USA. Der gebürtige Grieche ist darüber hinaus Sportpsychologe und Kinesiologe und arbeitet an der Universität von Iowa. Er betreut viele Spitzensportler und er hat ein Spezialgebiet: Seit vielen Jahren untersucht er die Auswirkungen der unterschiedlichsten Trainingsformen auf unser Gehirn und unsere Motivation. Auch zum Thema HIIT hat Paddy eine Meinung:
HIIT und die negativen Auswirkungen auf das Gehirn
HIIT hat in mittlerweile zahlreichen Studien seine gute Wirksamkeit unter Beweis gestellt. Doch das gilt vor allem für die Trainingseffekte auf Muskulatur und Herz-Kreislaufsystem. Weniger Beachtung fand bislang das Gehirn, doch genau das spielt bei einem regelmäßigen Training ja eine besondere Rolle. Und hier schneidet HIIt gar nicht gut ab, denn diese Trainingsform erzeugt eine große Grad Unzufriedenheit bei denen, die es regelmäßig ausführen. Insbesondere aber bei Freizeit- und Hobbysportlern. Natürlich ist es toll, wenn man mit ein paar Minuten Training die gleichen Erfolge erzielen kann, wie mit einer Stunde Training. Doch diese Trainingseffekte erzielst du nur, wenn du mit voller Intensität trainiert und dich jedesmal voll verausgabt. Aber genau das wirkt sich negativ auf das Gehirn aus. Warum? Unsere Denkzentrale nimmt HIIT als unangenehme Erfahrung wahr und das kann die hohe Effektivität nicht ausgleichen.
Hochintensives Intervalltraining – Ergebnisse einer Studie
Für Menschen die wenig Zeit haben, gibt es durch das hochintensive Intervalltraining eigentlich keine Ausrede mehr keinen Sport zu treiben. Problem dabei: Wenn das Trainingsprogramm zur lästigen Pflicht mutiert, bringt das leider auch nicht viel. Motivierender ist es, wenn man den Sport als das sieht, was er ist: Die wohl beste nicht-medikamentöse Maßname zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Gesundheit. Das beste Rezept für längeres Leben und ein toller Ausgleich vom stressigen Job. Warum HIIT als alleiniges Training dafür nicht geeignet ist, hat „Paddy“ in einer Studie untermauern können.
- In der Studie wurden sportlich wenig oder gar nicht aktiven Probanden in zwei Gruppen unterteilt.
- Eine Gruppe absolvierte mehrere Einheiten HIIT mit entsprechenden Pausen zwischen den Einheiten.
- Die andere Gruppe absolvierte genauso oft ein knapp einstündiges moderates, ihren Fähigkeiten entsprechendes Training.
- Bei beiden Programmen haben die Probanden gleich viele Kalorien verbraucht. Die kurzen Trainingsprogramme waren entsprechend intensiv.
- Die Probanden mit dem längeren, aber leichteren Fitnessprogramm fühlten sich während und nach dem Training sehr viel wohler.
- Deutlich mehr Probanden aus der leichteren Trainingsgruppe, trainierten auch nach der Studie weiter. Die meisten HIIT-Teilnehmer hingegen waren froh, sich nicht mehr verausgaben zu müssen.
HIIT Workouts sollten für Freizeitsportler nur eine Alternative sein
Für Freizeit- und Gesundheitssportler scheint es besser zu sein, ein regelmäßiges und ihren Fähigkeiten entsprechendes normales Fitnesstraining durchzuführen. Ideal ist eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining. Wenn die Zeit allerdings wirklich mal sehr knapp sein sollte, sind HIIT Workouts eine gute Alternative sein. Da du dich bei diesem Training verausgaben musst, um in der Kürze der Zeit die entsprechenden Reaktionen im Körper hervorzurufen, solltest du aber gesund sein. Wer längere Zeit nicht trainiert hat und wieder starten möchte, sollte sich vorab das Okay vom Arzt holen.