Wie gut ist eine Rohkostdiät für Sportler?

Es ist kein Geheimnis: Selbst das beste Fitnesstraining zeigt nur Wirkung, wenn Du nicht zusätzlich auch auf einen gesunden Lebensstil achtest. Vor allem die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Schon länger im Trend liegt die Rohkostdiät. Doch was bringt diese Ernährungsform und können Sportler wirklich davon profitieren?

Rohkostdiät

Lebensmittel in ihrer natürlichsten Form

Die Rohkostdiät ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon im 17 Jahrhundert soll sie zur Anwendung gekommen sein. Angesichts der Tatsache, dass es damals weder Fertiglebensmittel noch Kühlschränke gab, ist das gar nicht so erstaunlich. Derzeit zählt sie zu den beliebtesten Diätformen überhaupt. Es geht vor allen darum, Lebensmittel in ihrer natürlichsten Form zu essen. Außerdem sollen keine Speisen auf den Teller kommen, die über 48 Grad erhitzt wurden. Zu den wichtigsten Nahrungsquellen zählen:

  • Frische und getrocknete Früchte
  • Frisches Gemüse
  • Nüsse, Sprossen, Kerne und Samen
  • Fermentierte Lebensmittel wie Kimchi und Sauerkraut

Tabu-Lebensmittel bei einer Rohkostdiät

Alle verarbeiteten Lebensmittel und Fertiggerichte sind natürlich tabu. Bei Milchprodukten drücken manche Rohkostler ein Auge zu, ebenso wie bei rohem Fisch und manchen Fleischsorten. Doch sie sind manchmal schwerer verdaulich. Auch bei Hülsenfrüchten gehen die Meinungen auseinander, das sie roh unverträglich sind. Man kann sie aber in Wasser einweichen. Kartoffeln hingegen sind tabu, weil sie roh schwer verdaulich sind.  

Die Vorteile einer Rohkostdiät

  • Viele wichtige Nährstoffe, die beim Kochen, Braten oder Backen durch die hohen Temperaturen verloren gehen, bleiben erhalten. Das gilt insbesondere für Vitamin C und alle B-Vitamine.
  • Eine Rohkostdiät ist in der Regel sehr kalorienarm und hilft so eventuell zu viele Pfunde abzubauen.
  • Du kannst Deinen Zuckerkonsum durch eine Rohkostdiät massiv reduzieren. Das kann zu einem höheren Energielevel führen, denn Zucker ist nun mal ein Energieräuber.
  • Rohkost liefert das, was vielen von uns fehlt: Ausreichend Ballaststoffe. Sie reduzieren nicht nur das Hungergefühl, sie verbessern auch Deine Verdauung und verbessern die Darmflora.

Die Nachteile einer Rohkostdiät

  • Die Verbraucherzentrale NRW warnt davor, dass nicht jedem rohes Obst und Gemüse bekommt. Kartoffeln, Bohnen, Auberginen, Rhabarber, Holunder und Maniok müssen vor dem Verzehr verarbeitet und erhitzt werden. Rohe Holunderbeeren verträgt der Darm nicht. Blattgemüse wie Spinat, Kopfsalat, Feldsalat und Rucola weisen zudem oft einen hohen Gehalt an schädlichem Nitrat auf. In rohem Spinat und Mangold ist viel Oxalsäure, die sich bei übermäßigem Genuss hemmend auf die Aufnahme von Mineralstoffen im Verdauungstrakt auswirkt.
  • Bei vielen Menschen hat der Körper Mühe das hochfaserige Pflanzenmaterial abzubauen. Vor allem dann, wenn man Rohkost nicht gewohnt ist.
  • Ernährungswissenschaftler geben zu bedenken, dass Kochen auch helfen kann Lebensmittel bekömmlicher zu machen. Außerdem fällt es dem Organismus bei erhitzten Lebensmitteln leichter, wichtige Nährstoffe und Kalorien aufzunehmen. Einige Nährstoffe und Antioxidantien wie beispielsweise Lycopin und Beta-Carotin nehmen während des Kochvorgangs sogar zu.
  • Der Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Phytatgehalt, dazu gehören Nüsse und Getreide, können die Wahrscheinlichkeit eines Eisen- und Zinkmangels erhöhen.
  • Untersuchungen zeigen zudem, dass viele Menschen bei einer Rohkostdiät deutlich mehr Fett zu sich nehmen, um den Kalorienbedarf zu decken. Die Ernährung ist dann nicht mehr ausgewogen.
Rohkost liefert oft nicht genug Kalorien
Wer intensiv trainiert, kann Probleme mit ausreichender Kalorienzufuhr haben (Foto: adpic)

Was sagen Studien zur Rohkostdiät?

Es gibt einige wissenschaftliche Untersuchungen, die positive Effekte gezeigt haben. Und es gibt mittlerweile eine Reihe von Spitzensportlern, die Rohkostler sind. Viele von Ihnen haben aber in Interviews zugegeben, dass es sehr schwierig ist so eine Diät über eine längere Zeit durchzuhalten. Es bedarf viel Vorbereitung und Wissen. Vor allem Kraftsportler haben größte Probleme ihren Eiweiß- und Kalorienbedarf zu decken. Sie versuchen das mit Löwenzahn und Brennsessel. Die amerikanische Gesellschaft für Fitness-Professionals rät sogar von einer reinen Rohkost-Ernährung ab. Sinnvoll, auch für Sportler, können aber Rohkosttage sein, die man immer mal wieder macht.

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