Fußreflexzonentherapie – so profitieren Sportler!
Unter unseren Füßen sitzt ein kleines medizinisches Wunder. Mit einer Behandlung der Reflexzonen am unteren Körperende lassen sich sogar gesundheitliche Probleme aufspüren, lange bevor sie Probleme bereiten. Auch Sportler können von Fußreflexzonentherapie profitieren.
Reflexzonen am Fuß sind mit allen Organen verbunden
Viele kennen das aus eigener Erfahrung. Sie fühlen sich schlapp, sind ständig müde und selbst das ansonsten so viel Freude bereitende Fitnesstraining fällt unendlich schwer. Irgendetwas stimmt da nicht im Körper. Nur was? Die Antwort auf diese Frage kann vielleicht eine Fußreflexzonentherapie geben. Die Reflexzonen in den Füßen sind über das vegetative Nervensystem und die Energiebahnen mit allen inneren Organen, den Muskeln, Gelenken und Nerven verbunden. Entsprechend ausgebildete Therapeuten können zwar keine ärztliche Diagnose ersetzen, aber wertvolle Hinweise liefern. Denn wie bei einer Fernbedienung drückt man auf einen bestimmten Knopf am Fuß und es passiert etwas an einer anderen Stelle im Körper. Dieser Mechanismus funktioniert nicht nur bei einer Erkrankung. Schon bevor körperliche Symptome auftreten, zeigen die Reflexzonen, dass etwas nicht stimmt.
Fußreflexzonentherapie und die Wissenschaft
Warum das so gut funktioniert, haben Forscher mittlerweile herausgefunden: Bei einer Behandlung kommt es zum so genannten Cuti-visceral-Reflex. Cutis steht für Haut, Viscera für die Eingeweide. Der Reflex ermöglicht es, über die Haut Einfluss auf innere Organe zu nehmen. Liegt eine Organstörung vor sprechen Experten von einem Viscero-Cutan-Reflex. Die rechte Körperhälfte ist dabei am rechten Fuß, die linke Körperhälfte am linken Fuß repräsentiert.
Hilft nicht nur bei Muskelverspannungen
Jedes Organ und jeder andere Bereich des Körpers ist dabei über 72.000 Nervenstränge mit den Füßen „verkabelt“. In den Ganglien, das sind unzählige Umschaltpunkte im Rückenmark, treffen die Leitungen von Haut und Organen wie in einer Verteilerdose zusammen. Durch diesen Zusammenschluss kommt es zu Wechselwirkungen zwischen ihnen. Bewährt hat sich die Therapie besonders bei Muskelverspannungen am Rücken, Verdauungsstörungen, chronischem Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen, aber auch bei Kopfschmerzen, Schlaf- und Zyklusstörungen.
Studien bestätigen die Wirksamkeit der Fußreflexzonentherapie
Dass es sich um eine hochwirksame Behandlungsmethode handelt, konnten zahlreiche Studien bestätigen. So lassen sich Arthroseschmerzen um 70 Prozent lindern, haben Untersuchungen an der Universität von Jena gezeigt. An der Pusan National Universität im südkoreanischen Seoul gelang es nach zehnwöchiger Therapie zu hohen Blutdruck dauerhaft zu senken. Nach einer gezielten Anleitung konnten sich die Patienten sogar selbst behandeln. Auch Schmerzen nach einer Operation lassen sich abmildern, haben Untersuchungen an der US-Universität von Indianapolis gezeigt. Aber nicht nur zur Behandlung oder zum Aufspüren von Krankheiten ist die Anwendung empfehlenswert, sondern auch zur Vorbeugung von Beschwerden und vor allem um den Körper gesund zu halten.
Fußreflexzonentherapie nach Hanne Marquardt
Die Therapie ist für jeden Menschen geeignet, unabhängig vom Alter. Einschränkungen gelten allerdings bei ansteckenden Erkrankungen oder Fieber sowie bei akuten Entzündungen im Venen- und Lymphsystem. Vorsicht geboten ist zudem bei starken Psychosen. Am besten ist natürlich eine Sitzung bei einem speziell ausgebildeten Therapeuten. Am bekanntesten ist die Fußreflexzonentherapie nach Hanne Marquardt.
Auch Selbstbehandlung ist möglich
Zur Steigerung des Wohlbefindens oder zur Linderung kleinerer Beschwerden ist auch eine Selbstbehandlung möglich. Das ist gar nicht so kompliziert: Einfach die Daumenkuppe mit sanftem Druck gleichmäßig und gefühlvoll über die Reflexzonen streichen. Dabei wird der Daumen immer wieder gebeugt und gestreckt, so wie eine Raupe, die sich vorwärts bewegt. Während die professionelle Therapie an manchen Stellen schon mal leicht schmerzen kann – immer ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt – sollten bei der Selbstbehandlung keine Schmerzen auftreten.
Bitte drück doch mal hier
- Wer häufiger unter Kopf-oder Rückenschmerzen leidet, sollte vor allem die Halswirbelzone – sie liegt im unteren Bereich des großen Zehs – und die Wirbelsäulenzone an der Innenseite – der Fußsohlen massieren.
- Ist der untere Rücken betroffen, hilft eine Massage der Reflexzone für den Ischiasnerv. Dieser liegt in der Mitte der Ferse.
- Ganz wichtig bei allen Beschwerden ist der Nierenpunkt. Er befindet sich in der Mitte der Fußsohle. Er wird auch als sprudelnde Quelle bezeichnet. Eine sanfte Massage dieses Punktes fördert den Blutfluss, senkt den Blutdruck und bringt den Kreislauf ins Gleichgewicht.
- Bei Magenschmerzen ist die Reflexzone auf der linken Fußsohle in der Mitte zu finden. Da es als Laie nicht ganz leicht ist einzuordnen, ob der Magen oder vielleicht doch der Darm Probleme macht, sollten am linken und rechten Fuß auch die Bereiche für Dünn- und Dickdarm sowie die Reflexzone für den absteigenden Dickdarm massiert werden.
Am besten vom Partner massieren lassen
Bei Nieren- und Blasenproblemen müssen ebenfalls beide Füße verwöhnt werden. Der dafür richtige Punkt liegt an der Innenseite im unteren Drittel des Fußes. Bei der Behandlung von Regelschmerzen kommt es zu einer Besonderheit: Hier liegen die Reflexzonen auf der Oberseite des Fußes. Massieren solltest du sowohl die Innenseiten der beiden großen Zehen als auch die Zehnnägel und das große Zehengelenk der ersten drei Zehen. Noch besser: Frag deinen Partner.
Wer hat die Fußreflexzonentherapie erfunden?
So ganz genau lässt sich das heute nicht mehr sagen. Die Chinesen waren vermutlich die ersten, als sie vor 6000 Jahren erstmals die Theorie von Akupressurpunkten aufstellten. Es gibt aber auch Hinweise, dass die alten Ägypter Fußreflexzonentherapie durchgeführt haben. Fest steht, dass der Ursprung der Behandlung, wie wir sie heute bei uns in Deutschland kennen, von den amerikanischen Ureinwohnern stammen. Anfang des 20. Jahrhunderts beobachte der amerikanische Arzt Dr. William Fitzgerald die Massagetechnik bei der ihnen. Er entwickelte sie weiter und systematisiert sie. Über die englische Masseurin Eunice Inghamkam kam die Therapie zunächst nach Europa. Hanne Marquardt etablierte sie dann in Deutschland.