Müde Sportler: mit Vitaminen gegen Frühjahrsmüdigkeit
Die Sonne lacht vom Himmel, die Vögel zwitschern und die Natur erwacht zu neuem Leben. Grund genug, sich zu freuen. Wären da nur nicht diese ständigen Gähn-Attacken. Die Frühjahrsmüdigkeit greift um sich. Doch mit der richtigen Vitamin-Strategie lässt sich das Tief ganz leicht umgehen.
Frühjahrsmüdigkeit ist keine Einbildung
Es gibt sie, diese Tage, besonders im Frühling, da will man die ganze Zeit nicht so recht auf Touren kommen. Der Kreislauf total schlapp, die Laune mies, man ist gereizt, lustlos und kann sich auf nichts konzentrieren. Selbst die ersten kräftigen Sonnenstrahlen können nichts dagegen ausrichten. Verantwortlich für dieses Schlamassel ist die berühmte Frühjahrsmüdigkeit. Lange galt sie als Medizin-Mythos. Doch mittlerweile steht fest: Es gibt sie wirklich. Sie ist ein häufiges Phänomen in Breiten, in denen man im dunklen Winter vor dem Ofen kauert und im Sommer noch abends in der Sonne sitzen kann. In Ländern also, in denen sich die Temperatur und Lichtverhältnisse mit den Jahreszeiten merklich ändern.
Schuld ist das Schlafhormon Melatonin
In Deutschland erleben rund 60 Prozent der Menschen den saisonalen Umschwung im Frühjahr als echten körperlichen Kraftakt. Wie die Tiere, sind die Menschen Meister der Anpassung. Sie passen sowohl den Stoffwechsel als auch den Hormonhaushalt den äußeren Bedingungen an. Im Winter schützt sich der Körper. Er senkt seine Temperatur, erhöht den Blutdruck und bildet mehr vom Schlafhormon Melatonin. Doch kaum hat sich der Körper auf die winterliche Härte eingestellt, bricht auch schon der Frühling über uns herein. Hinzu kommt die Zeitumstellung. Das hat Folgen:
- Mit den ersten wärmeren Tagen weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt ab. Das macht unendlich müde.
- Hinzu kommt die hormonelle Umstellung: Die Lichtreize im Frühjahr aktivieren das Glückshormon Serotonin. Es kommt aber nur schleppend in Gang, da ja gleichzeitig auch noch das Melatonin aktiv ist. Die Konfrontation der beiden schwächt zusätzlich.
So frisch und unverarbeitet wie möglich
Doch die gute Nachricht für alle, deren Körper sich noch im Winterschlaf befindet: Jeder kann aktiv dagegen vorgehen. Am besten mit der richtigen Ernährung. Denn nach dem langen Winter sind die Vitalstoffspeicher bei vielen Menschen wie leergefegt. Mit den richtigen Vitaminen, Mineralien, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen lassen sich diese aber ganz schnell wieder füllen. Sie stecken vor allem in unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, aber auch in Vollkorn- und Milchprodukten sowie Fisch und Fleisch.
Die besten Ernährungstipps gegen Früjahrsmüdigkeit
Regelmäßig auf dem Teller sollte Paprika landen. Egal ob rot, grün oder gelb – die köstlichen Nachtschattengewächse enthalten mehr Vitamin C als jedes andere Gemüse und auch beim Vitamin E-Gehalt kommt kaum ein anderes Gemüse mit. Beide gemeinsam sind bestens geeignet, um das Immunsystem zu pushen und wieder zu Kräften zu kommen.
Zitrusfrüchte für Abwehr und gute Laune
Perfekt für eine starke Abwehr und gute Laune sind auch Zitrusfrüchte: Clementinen, Orangen und Grapefruits enthalten insgesamt 14 Vitamine und zahlreiche Mineralien. Sie unterstützen das Immunsystem bei der Arbeit und sind echte Fitmacher.
Ananas und Äpfel als Vitaminbomben
Oder Ananas – das perfekte Wachmacherobst. Verantwortlich dafür sind die hohen Anteile an Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink und Jod. Magnesium entspannt die Nerven, Zink sorgt für geistige Leistungsfähigkeit, Jod beschleunigt das Denken. Eine tägliche Portion frische Ananas wirkt auch stimmungsaufhellend, weil darin mit Typtophan eine Vorstufe des Glücksbotenstoffes Serotonin steckt.
Möglichst täglich sollten auch Äpfel auf dem Speiseplan stehen. Das Lieblingsobst der Deutschen enthält 300 Inhaltsstoffe mit einem einmaligen Mix aus Vitamin, Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen und bioaktiven Stoffen. Sie protzen mit hohen Anteilen an Vitamin C und Vitamin A. Der Pflanzenfarbstoff Quercetin macht alle Äpfel zu großartigen Abwehrspezialisten. Die Power sitzt übrigens direkt unter der Schale.
Tomaten enthalten Wachmacher gegen Frühjahrsmüdigkeit
Frisch durchstarten lässt sich auch mit Tomaten. In den köstlichen Früchten steckt ebenfalls das Gute-Laune-Hormon Serotonin. Tomaten wirken sich außerdem positiv auf den Blutdruck aus. Echte Wach-und Glücklichmacher sind auch Bananen. Das liegt vor allem an ihrem hohen Kohlenhydratanteil. Sie regen den Körper an, Insulin zu produzieren. Es schleust den Zucker in die Zellen und gibt ihnen Brennstoff und Kraft. So ganz nebenbei wirkt das Insulin auch als „Verkehrspolizist“ im Gehirnstoffwechsel. Es verschafft einem bestimmten Eiweißbaustein den Vortritt vor konkurrierenden Eiweißen, die alle ins Gehirn gelangen wollen. Doch gerade der vom Insulin bevorzugte Eiweißstoff wird im Gehirn dann zu Serotonin umgewandelt.
Duftend und gesund
Nach wie vor unterschätzt: Kräuter. Ob Tomaten mit Mozzarella und Basilikum oder eine Vollkornbrot mit frischer selbstgemachter Kräuterbutter. Die grünen Gewürze verwandeln jede Küche nicht nur in eine Duftoase. Petersilie und Co. machen jedes Essen auch schmackhafter und gesünder, enthalten sie doch viele wertvolle Inhaltsstoffe mit wohltuenden Wirkungen. Außerdem lässt sich mit ihnen der Salzkonsum reduzieren. Der Durchschnittsdeutsche isst dreimal mehr Salz als ihm gesundheitlich gut tut. Hier zwei gesunde Alternativen:
- Basilikum enthält reichlich Betacarotin für gesunde Augen, Haut und Knochen. Das darin enthaltene Vitamin B sorgt für einen reibungslosen Stoffwechsel und das Vitamin C für ein starkes Immunsystem.
- Petersilie. Ein Bund enthält so viel Vitamin C wie ein halbes Kilo Orangen. Rosmarin aktiviert mit seinen zahllosen ätherischen Ölen und Bioaktivstoffen Herz und Kreislauf. Es hilft bei zu niedrigem Blutdruck und Erschöpfungs-zuständen, gibt Schwung und Energie.
Perfektes Zusammenspiel der Nährstoffe
Der große Vorteil von Obst, Gemüse und Kräutern ist das perfekte Zusammenspiel der einzelnen Mikronährstoffe. Bislang ist es noch nicht gelungen, eine vergleichbare Vitamintablette auf den Markt zu bringen, die ähnlich segensreiche Wirkungen hat. Eine besondere Rolle spielt Vitamin E. Eine US-Studie konnte unlängst nachweisen, dass frühjahrsmüde Menschen einen erheblichen Mangel davon aufweisen. Mit Weizenkleie, Weizenkeimen, Milch und Milchprodukten sowie Nüssen und Eiern lässt sich dieser Mangel schnell ausgleichen. Vielen fehlt auch Eisen. Das wichtige Mineral steckt in Rote Beete, Sojaprodukten und Bio-Hühnerfleisch. Wer sich möglichst natürlich ernährt und weitestgehend auf industriell gefertigte Lebensmittel verzichtet, kann der Frühjahrsmüdigkeit ein Schnippchen schlagen.