Kinesiotapes – Was leisten die bunten Klebebänder?

Auf Sportveranstaltungen geht es seit Jahren bunt zu. Zahlreiche Athleten kämpfen mit farbigen Kinesiotapes um Sieg und Ehre. Einen eindeutigen wissenschaftlichen Nachweis für die bunten Klebebänder gibt es noch nicht. Doch die meisten Athleten geben an, dass sich Kinesiotapes bei ihnen positiv auswirken.

Kinesiotapes kleben auf viel Sportlern

Viele machen gute Erfahrungen

In einer Online-Umfrage haben Wissenschaftler der Universität Frankfurt 200 Sportler befragt. 133 gaben an, bereits Kinesiotapes genutzt zu haben. Vor allem bei Beschwerden mit Muskeln, Knochen und Sehnen. In 81 Prozent der Fälle wurden sie von Physiotherapeuten oder Ärzten auf die Möglichkeit dieser Therapie hingewiesen. 51 Befragte nutzten die Kinesiotapes zur Prävention einer erneuten Verletzung. Bei zwei Drittel soll das auch funktioniert haben. Übereinstimmend gab ein Großteil der Befragten an, positive Erfahrungen mit Kinesiotapes gemacht zu haben.

Schon vor Jahrzehnten erfunden

Erfunden hat sie vor rund 30 Jahren der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase. Die bunten Klebebänder sind hochelastisch, atmungsaktiv und hautfreundlich. Sie passen sich den Bewegungen an, ziehen und dehnen sich wie eine zweite Haut.

Was leisten die Kinesiotapes?

Die spezielle Klebetechnik legt die Haut in Falten. Unter dem Klebeband verbessert sich die Blutzirkulation und der Lymphabfluss. Es kommt zur Stimulation von Hautrezeptoren. Dadurch kann die Muskulatur sich besser entspannen. Das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Da die Kinesiotapes oft über 30 Zentimeter lang sind, erreichen die Reize nicht nur Muskeln und Bindegewebe, sondern auch Nerven und Reflexbahnen. Auf diese Weise wirken sie schmerzlindernd. Die Pflaster gibt es in unterschiedlichen Farben, die unterschiedliche Wirkung haben sollen. Ob dem wirklich so ist, darüber streiten die Experten noch.

Kinesiotapes in unterschiedlichen Farben
Einen streng wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit gibt es noch nicht (© adpic)
  • Rot soll anregend wirken
  • Blau soll einen beruhigenden Effekt haben
  • Schwarz soll stabilsierend wirken
  • Grün soll einen harmonisierenden Einfluss haben
  • Beige wird eine neutrale Wirkung zugeschrieben

Kinesiotapes haben keine Inhaltsstoffe

Kinesiotapes enthalten keinerlei Wirkstoffe. Von daher kann Suggestion eine große Rolle spielen. Das Tapen selbst ist eine Wissenschaft für sich. Sie erfordert Erfahrung und gute anatomische Kenntnisse. Auf Fortbildungen können Sportwissenschaftler, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Masseure und Heilpraktiker das Kleben erlernen. Einmal aufgebracht bleiben sie fünf bis zehn Tage auf der Haut und fallen dann meist von selbst ab. Duschen ist kein Problem. Eine Behandlung kostet zehn bis 30 Euro.

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