Trend-Diäten im Fitness-Check

Diäten stehen nicht nur bei Abnehmwilligen hoch im Kurs. Auch viele Sportler probieren sie aus, um ihren Körper zu formen, die Fitness zu verbessern und die Regeneration zu unterstützen. Nicht alle sind ratsam. Eine neue Harvard-Studie hat gezeigt, das beispielsweise Low-Care das Leben dramatisch verkürzt.

Trend-Diäten im Fitness.Check

Carb-Cycling

Der Megatrend im Fitnessbereich. Low-Carb- und High-Carb-Phasen wechseln sich je nach Trainingsphase immer wieder ab. In einer leichteren Trainingsphase wird sich kohlenydratarm ernährt, in Phasen sehr harten Trainings dürfen es dann viele Kohlenhydrate sein. Sowohl in den Low-Carb-Phasen als auch in den High-Carb-Phasen ist der Eiweißanteil sehr hoch. Das soll den Stoffwechsel anregen, Fett verbrennen und Muskeln wachsen lassen.

  • Pro: Wer den Dreh raus hat, verbrennt Fett und lässt die Muskeln wachsen. Es besteht bei richtiger Ausführung keine Gefahr von Mangelerscheinungen.
  • Kontra: Die Umsetzung ist nicht ganz einfach und es gibt bislang keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass diese Diät tatsächlich positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel hat.

Low-Carb and High-Fat

Der Name ist Programm: Durch den weitestgehenden Verzicht auf Pasta, Brot, Kartoffeln, Vollkornprodukte, vielen Gemüse- und Obstsorten bekommt der Körper nur noch sehr geringe Mengen an Kohlenhydraten. Säfte und Fruchtjoghurts sind komplett tabu. Am bekanntesten sind die Atkins- und die Ketogene-Diät. Sie sollen helfen Gewicht zu verlieren, ohne an Energie einzubüßen. Deshalb stehen sie bei vielen Bodybuildern hoch im Kurs. Der weitestgehende Verzicht reduziert die Insulinausschüttung. Gleichzeitig kommt es zu einem beschleunigten Fettabbau.

  • Pro: Tatsächlich essen die meisten Menschen zu viele Kohlenhydrate. Wer sie drastisch reduziert, nimmt dann auch tatsächlich ab. Das Plus an Eiweiß ist zudem nicht nur gut für die Muskeln, es sättigt auch hervorragend. Wer länger durchhält, bringt seinem Körper bei, mehr Fett als Brennstoff zu verwenden.
  • Kontra: Wer sich längere Zeit nach der Low-Carb-Methode ernährt, muss mit Mangelerscheinungen rechnen. Der Körper erhält zu wenig Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe sowie Kalium, Magnesium, Vitamin A und Vitamin C. Die fett-, cholesterin- und purinreiche Ernährung erhöht die Gefahr an Fettstoffwechselstörungen und Gicht zu erkranken. Der zu geringe Ballaststoffanteil wirkt sich negativ auf Herz und Kreislauf aus.

Eine jetzt im Journal of Internal Medicine veröffentlichte Langzeit-Studie der Harvard-Universität mit 371.159 Teilnehmenden hat gezeigt, dass eine Low-Carb-Ernährung das Sterberisiko um 38 Prozent erhöhen kann. In der 23 Jahre umfassenden Untersuchung hat sich gezeigt, dass Menschen die sich kohlenhydratarm und fettreich ernährendeutlich früher starben, als jene, die fettarm ernährten. Gleichzeitig gaben die Autoren aber auch lebensverlängernde Ernährungstipps: dazu gehören viel frisches Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und gutes Olivenöl.

Pasta ist extrem beliebt, bei Low-Carb aber tabu (Foto: adpic)

Die Whole 30-Diät

Hier geht es vor allem um den Verzehr von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Hinzu kommen Eier, sehr viel Gemüse, gute Fette, Nüsse und Samen. Verboten sind Zucker, auch Stevia, Kokosblütenzucker und Agavendicksaft sowie Milch- und alle Getreideprodukte. Dazu gehören auch Amaranth, Buchweizen, und Quinoa sowie Hülsenfrüchte und selbstverständlich alle Fertigprodukte. Die 30 steht für die Tage, in denen man seine Ernährung auf das neue Konzept umstellen soll. Die Diät ist sehr streng. Wer sündigt muss wieder von vorne anfangen. Laut den Erfindern dieser Ernährungsform, soll man sich anschließend wie neugeboren fühlen. Die Verdauung soll sich normalisieren, Stoffwechsel und Immunsystem effektiver arbeiten. 

  • Pro: Diese Ernährungsform versorgt den aktiven Körper mit allen notwendigen Nährstoffen und Vitaminen. Es kommt nicht zu Heißhungerattacken und wer durchhält, verabschiedet sich von ungesunden Ernährungsgewohnheiten. Das viele Gemüse hat positiven Einfluss auf die Gesundheit.
  • Kontra: Für viele Menschen dürfte der Umstieg auf diese Ernährungsform eine große Herausforderung sein. Vor allem wegen der vielen Verbote. Die großen Mengen an Fleisch sind nachweislich nicht gesund und es ist fraglich ob die gesunden Lebensmittel, wie Gemüse, Nüsse, Öle und Samen das ausgleichen können. 

Teatoxen 

Schon längere Zeit der letzte Schrei in Hollywood. Mehrere Firmen bieten auch hierzulande spezielle Teemischungen an, die man morgens und abends, manchmal auch zur Mittagszeit trinken muss. Sie sollen helfen, überflüssige Pfunde purzeln zu lassen und den Körper zu entgiften. Das allerdings klappt nur, wenn man die Ernährung umstellt. Ein Bestandteil der Tees ist der Wirkstoff Senna. Dabei handelt es sich um ein pflanzliches Abführmittel.

Teatoxen ist eine umstrittene Trend-Diät
Mit Tee abnehmen funktioniert nur mit einer Ernährungsumstellung
  • Pro: Das viele Teesorten positiven Einfluss auf die Gesundheit und somit auch auf die Fitness haben, ist wissenschaftlich eindeutig belegt. Je nach Teesorte kommt es zu positiven Auswirkungen in vielen Bereichen. Wer sich an die Ernährungsempfehlungen hält, nimmt tatsächlich ab. Auch Sportler, die etwas für ihr Wohlbefinden tun möchten, können Teatoxen mal für kurze Zeit ausprobieren. Pfefferminze und Ingwer sind gut für die Verdauung, Quittentee enthält viele Vitamine und Mineralien.
  • Kontra: Die Wissenschaftler monieren gleich mehrere Dinge: Der oft enthaltene Wirkstoff Senna sollte nicht über längere Zeit eingenommen werden. Außerdem kommt es wohl nicht zur versprochenen Entgiftung. Und auch der auf der Waage angezeigte Gewichtsverlust ist mit Vorsicht zu genießen: Denn es handelt sich nicht um abgebautes Fett, sondern vor allem um Wasser.

Suppendiät

Am bekanntesten hierzulande ist die Kohlsuppendiät. Wie andere Suppendiäten soll sie den Körper entgiften und die Pfunde purzeln lassen. Sie sind meist schnell zubereitet und praktisch, weil man sie vorkochen und mit zur Arbeit nehmen kann. Tüten- oder Fertigsuppen sind aber tabu. Nur frische Produkte sind erlaubt.

  • Pro: Für alle, die sich nicht allzu viele Gedanken beim Kochen und zubereiten machen möchten, kann eine Suppendiät eine Alternative sein, wenn es darum geht, schnell ein paar Pfunde zu verlieren. Je nach Zutaten bekommt der Körper alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe. Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch können die für Sportler so wichtigen Eiweiße liefern.
  • Kontra: Die Gewichtsabnahme ist meist auf den Wasserverlust zurückzuführen. Suppendiäten sind nicht dazu geeignet, langfristig seine Ernährung umzustellen. Außerdem machen sie nicht immer satt, was auf längere Zeit ziemlich unbefriedigend ist.

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