Warum der Jo-Jo-Effekt deinen Muskeln schadet

Das größte Problem bei vielen Diäten: Du nimmst schnell viel ab und danach genauso schnell wieder zu. Meist zeigt die Waage sogar mehr an als zuvor. Mindestens genauso ärgerlich ist aber auch, dass der Jo-Jo-Effekt deinen Muskeln schadet.

Der Jo-Jo-Effekt schadet auch den Muskeln

Wie kommt es zum Jojo-Effekt?

Die Freude über die verlorenen Pfunde bei vielen Diäten währt meist nur kurz. Denn es kommt zum Jojo-Effekt. Dieser tritt oft dann auf, wenn Menschen nach einer Diät wieder zu ihrer normalen Ernährung zurückkehren. Die Gründe dafür sind vielfältig.

  • Stoffwechselanpassung: Bei einer Diät passt sich der Stoffwechsel an die reduzierte Kalorienzufuhr an und senkt den Energieverbrauch senkt. Wenn nach der Diät die Kalorienzufuhr wieder zunimmt, kann es sein dass der Körper aufgrund des langsamen Stoffwechsel mehr Kalorien als Fett gespeichert werden.
  • Psychologische Faktoren: Stark auf Verzicht basierende Diäten, können Heißhungerattacken auslösen. Nicht wenige belohnen sich nach einer Diät vorbei ist, mit Lebensmitteln, die sie während der Diät vermieden haben. Man nimmt mehr Kalorien zu sich als einem guttut.
  • Veränderung der Körperzusammensetzung: Während einer Diät verliert dein Körper nicht nur Fett, sondern auch Muskelmasse. Eine niedrigere Muskelmasse verringert den Grundumsatz. Eine Studie hat das genauer untersucht.

Die Durchführung der Studie zum Jo-Jo-Effekt

An der Studie nahmen 60 übergewichtige Männer und 147 übergewichtige Frauen teil. Sie alle hatten in ihrem Leben mindestens fünf Diäten hinter sich. Die Forscher haben die Probanden dann in drei Gruppen unterteilt: Jene mit nur sehr schwachen Jo-Jo-Effekt, eine Gruppe mit einem mittleren Effekt und eine weitere Gruppe mit deutlichem Effekt. In der Studie haben die Forscher sich dann auf den jeweiligen Muskelmasseverlust konzentriert. Untersucht haben sie:

  • den Prozentsatz der mageren Muskel- und Fettmasse

Die Ergebnisse der Studie

Die Studie brachte ein eindeutiges Ergebnis: Je größer der Jo-Jo-Effekt, desto größer das Risiko für einen Muskelmasseverlust. Dafür gibt es gleich zwei Gründe: Der mit Crashdiäten eingehende dramatische Gewichtsverlust, lässt auch die Muskelmasse schwinden. Selbst bei regelmäßigem Training. Wenn man dann wieder zunimmt, ist es vor allem Fett. Der Muskelaufbau kommt trotz Training nicht nach. Ebenfalls interessant: Hätten die Probanden auf die Diät verzichten, wären sie zwar immer noch übergewichtig, hätten aber mehr gesunde Muskelmasse.

Der Jo-Jo-Effekt führt zu einem Plus an Bauchfett

Die negativen Auswirkungen

Zunehmen will natürlich niemand, vor allem möchte keiner Fett zusetzen. Doch der Jo-Jo-Effekt hat noch weitere negative Auswirkungen:

  • Das zusätzliche Fett verhindert, dass die für den Muskelaufbau wichtigen Aminosäuren nicht mehr so gut funktionieren.
  • Den Muskeln fehlt also genau das, was sie brauchen, um Muskelmasse zuzulegen oder Kraft aufzubauen.
  • Dadurch erhöht sich die Gefahr an Sarkopenie zu erkranken.
  • Und noch eine weitere schlechte Nachricht: Das neue Fett lagert sich vor allem im Bauchbereich an. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von viszeralem Fett.

Was viszelares Fett so gefährlich macht

Beim viszeralen Fett handelt es sich um tief liegendes Fett, dass sich um die inneren Organe im Bauchraum ansammelt. Zu diesen Organen gehören Leber, Bauchspeicheldrüse und Darm. Es gilt als potenziell gefährlich, weil es mit mehreren gesundheitliche Probleme in Zusammenhang steht: Dazu gehören:

  • Metabolisches Syndrom: Viszerales Fettgewebe produziert Substanzen (Leptin, Adiponektin, Interleukin-6, TNF-alpha) die in den Blutkreislauf gelangen und so den Stoffwechsel beeinflussen können. Dadurch erhöht sich das Risiko am metabolischen Syndrom (Fettleibigkeit, hohe Blutzuckerwerte, Bluthochdruck und abnormale Blutfettwerte) zu erkranken.
  • Entzündungsreaktionen: Je mehr Bauchfett, desto größer die Gefahr, dass sich das Gewebe entzündet. Über die Pfortader werden Entzündungsfaktoren an die Leber abgegeben und überschwemmen den Körper. Die dramatischen Folgen: Blutgefäße entzünden sich und erhöhen die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall. Außerdem kann es zu einer nicht-alkoholbedingten Fettleber kommen. Das überforderte Organ produziert unkontrolliert Zucker, was zu einer Insulinresistenz und schließlich zu Diabetes führt.

Die bessere Strategie zum Abnehmen

Wie es besser geht, liegt auf der Hand. Statt irgendwelche Crash-Diäten, die einen Gewichtsverlust in kürzester Zeit versprechen, ist es besser ein langfristige und allmähliche Kalorienreduktion anzustreben. Darüber hinaus ist es wichtig auf die richtige Flüssigkeitszufuhr zu achten, Stress zu reduzieren und ausreichend zu schlafen.

Muskelmasse trotz Diät erhalten

Wenn du eine Diät planst, aber nicht das Risiko eingehen möchtest auch Muskelmasse zu verlieren, ist ein Punkt besonders wichtig: ausreichend Proteine. Die internationale Vereinigung für Sporternährung (ISSN) empfiehlt eine tägliche Zufuhr von bis zu 2,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Proteinreiche Lebensmittel fördern die Freisetzung von Glukagon, einem Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert und den Abbau von Glykogen in der Leber stimuliert. Glykogen wird in Glukose umgewandelt und dient als Energiequelle. Der Körper hat dann keinen Grund mehr, die Muskeln abzubauen. Proteine sind auch wichtig für den Erhalt und die Reparatur von Muskeln. Eine ausreichende Proteinversorgung während einer Diät hilft, die Muskelproteinsynthese aufrechtzuerhalten und so den Muskelabbau zu minimieren.

Warum auch ausreichend Schlaf wichtig ist

Während einer Diät ist ausreichend Schlaf ebenfalls sehr wichtig, um den Muskelmasseverlust in Grenzen zu halten. Das hat mehrere Gründe:

  • Hormone: Während des Schlafs setzt der Körper Hormone frei, die für den Erhalt von Muskelmasse wichtig sind. Insbesondere das Wachstumshormon, das während der Tiefschlafphasen vermehrt ausgeschüttet wird, spielt eine Rolle bei der Muskelregeneration und -reparatur.
  • Testosteron: Schlafmangel kann zu einem Rückgang des Testosteronspiegels führen. Das bekannte Sexualhormon ist äußerst wichtig für den Muskelaufbau. Ausreichende Schlafmenge hilft dabei, den Testosteronspiegel aufrechtzuerhalten.
  • Cortisol: Schlechter oder zu wenig Schlaf kann zu einem Anstieg des Stresshormons Cortisol führen. Ein erhöhter Cortisolspiegel kann den Muskelabbau fördern. Ausreichender Schlaf hilft, den Cortisolspiegel zu regulieren.
  • Regeneration: Während des Schlafs haben deine Muskeln die Möglichkeit, sich zu erholen und zu regenerieren. Das ist während einer Diät besonders wichtig, da sich dein Körper in einem Kaloriendefizit befindet, was die Muskeln zusätzlich unter Stress setzt.
  • Appetitregulation: Studien zeigen, dass Schlafmangel zu einem gesteigerten Verlangen nach ungesunden Lebensmitteln führen kann. Das ist nicht nur während einer Diät fatal, die ungesunde Ernährung kann sich auch negativ auf den Erhalt deiner Muskelmasse auswirken.

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