Typ-2-Diabetiker profitieren von Krafttraining
Lange Zeit galt Ausdauertraining als beste Therapie bei vielen chronischen Krankheiten. Auch bei Diabetes vom Typ 2. Doch zahlreiche Studien in den letzten Jahren haben gezeigt, dass Krafttraining für Typ-2-Diabetiker noch viel besser ist. Warum das so ist? Hier gibt es die Antworten.
Krafttraining ist jedem Diabetiker zu empfehlen
Mindestens sieben Millionen Menschen in Deutschland sind Typ-2-Diabetiker. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein, denn viele Menschen wissen nichts von der tickenden Zeitbombe in ihrem Körper. Bei den Betroffenen sind die Körperzellen nicht mehr in der Lage auf Insulin zu reagieren. Das körpereigene Hormon übernimmt aber eine Hauptrolle in unserem Stoffwechsel. Ähnlich einem Schlüssel öffnet es die Körperzellen und befähigt sie damit zum Energiespender. Doch genauso dieser Schlüssel hakt bei Typ-2-Diabetikern und funktioniert irgendwann gar nicht mehr. Mit Krafttraining kann man diesem verhängnisvollen Prozess sehr wirksam entgegensteuern.
Warum Krafttraining Typ-2-Diabetikern so gut tut
Regelmäßiges Krafttraining hat nachweislich viele positive auf Zuckerkranke auswirkt. Kein Wunder, dass es in der Therapie mittlerweile eine entscheidende Rolle spielt. Das hat mehrere Gründe: Zum einen können Typ-2-Diabetiker dem altersbedingten Muskelabbau gezielt entgegenwirken. Zum anderen führt das Plus an Kraft und Muskelmasse dazu, dass Zuckerkranke den Fett- und Glukosestoffwechsel und somit auch die Insulinresistenz positiv beeinflussen können. Zum Krankheitsbild bei Typ-2-Diabetes gehört, dass sich die Insulinwirkung und die Aktivierung des Glukosetransportsystems nach und verschlechtert. Die Folge ist ein bedenklicher Anstieg des Blutzuckerspiegel. Genau das lässt sich durch ein Krafttraining entscheidend verbessern. Studien haben gezeigt, dass die durch Krafttraining entstandene Zunahme der Muskelmasse zu einer Erhöhung der Insulinrezeptoren- und Glukosetransporterdichte in der Muskulatur fährt. Das verbessert dann gleichzeitig die Insulinwirkung.
Worauf muss ich beim Krafttraining als Typ-2-Diabetiker achten?
Ein ausreichend intensives Krafttraining führt zu einer erhöhten Glukoseaufnahme in die Muskelzellen. Da dieses zu einer Unterzuckerung führen kann, müssen insulinpflichtige und medikamentös eingestellte Zuckerkranke unbedingt vor, während und nach dem Krafttraining ihren Blutzucker messen. Wichtig zu wissen: Je intensiver und anstrengender das Training, desto größer ist der Blutzuckerabfall. Liegen die Blutzuckerwerte vor dem Training bei über 250 mg/dl darf kein Krafttraining durchgeführt werden, weil erst einmal Insulin zugeführt werden muss.
Wie oft sollte ich als Typ-2-Diabetiker Krafttraining machen?
Für Anfänger reichen zunächst zwei Einheiten pro Woche mit einer Dauer von 20 bis 30 Minuten völlig aus. Dabei sollten alle großen Muskelgruppe, wie Arme, Schulter, Rücken, Bauch, Gesäß und Beine zum Einsatz kommen. Wer regelmäßig trainiert kann nach sechs bis acht Wochen auch drei Einheiten pro Woche absolvieren. Mit einem Aufwärmprogramm reichen 40 bis 50 Minuten auf jeden Fall aus. Zwischen den Einheiten sollten etwa 48 Stunden Pause liegen. So lange braucht der Körper für die Regeneration und so lassen sich dann auch die größten erfolge erzielen.
Ich habe für diesen Artikel gründlich recherchiert, er kann aber keine ärztliche Beratung ersetzen. Typ-2-Diabetiker, die intensiver trainieren möchten, sollte in engem Austausch mit ihrem Arzt stehen und entsprechend aufgeklärt sein.