Die beste Trainingszeit für deine Ziele

Morgens, abends, oder besser nach Gefühl? Hat die Trainingszeit wirklich Einfluss auf meinen Trainingserfolg? Die Antwort lautet ja, sogar großen Einfluss, wie gleich mehrere Studien gezeigt haben. Je nach Ziel gibt es einen optimalen Zeitpunkt für dein Training.

die beste Trainingszeit

Der zirkadiane Rhythmus

In der Regel tranierst du vermutlich immer dann, wenn es in deinen Zeitplan passt. Oft geht es nicht anders, aber falls doch, solltest du wissen, dass es tatsächlich eine beste Trainingszeit für deine Ziele gibt. Und in diesem Zusammenhang spielt der so genannte zirkadiane Rhythmus die Hauptrolle. Dabei handelt es sich um einen natürlichen, körperinternen Prozess, der den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert und sich etwa alle 24 Stunden wiederholt. Dieser Rhythmus wird durch äußere Reize, wie vor allem Licht und Dunkelheit, beeinflusst und von der inneren biologischen Uhr des Körpers gesteuert. Die „Hauptuhr“ für die Regulierung des zirkadianen Rhythmus befindet sich in einem Bereich des Gehirns der sich suprachiasmatischer Nukleus (SCN) nennt.

Der suprachiasmatische Nukleus (SCN)

Das besondere am SCN ist seine Lage. Er befindet in der Nähe des so genannten Chiasma opticum. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn er erhält direkten Input von Lichtsignalen und damit dem wichtigsten externen Signal für die Regulierung zirkadianer Rhythmen. Licht steuert den cirkadianen Rhythmus und der SCN reagiert besonders sensibel auf Lichtveränderungen. Das hat auch seinen Grund: Spezialisierte Zellen in der Netzhaut der Augen enthalten Photorezeptoren. Diese sind lichtempfindlich liefern über einen speziellen Trakt Signale an den SCN. Diese Signale helfen dem SCN, die innere biologische Uhr mit dem äußeren Tag-Nacht-Zyklus zu synchronisieren.

Die beste Trainingszeit zum Abnehmen ist morgens
Für die meisten Menschen ist Abends die beste Zeit für Muskeltraining

Zircddianer Schrittmacher und Trainingszeit

Und jetzt ganz wichtig in Bezug auf die sportliche Leistungsfähigkeit und die Trainingszeit: Der SCN fungiert als zirkadianer Schrittmacher. Er erzeugt rhythmische Signale, die verschiedene physiologische und verhaltensbezogene Prozesse beeinflussen. Er steuert das Timing von Schlaf-Wach-Zyklen, Hormonausschüttung, Schwankungen der Körpertemperatur und anderen zirkadianen Rhythmen.
Außerdem kommuniziert und beeinflusst er auch weitere Uhren, die sich in verschiedenen Geweben und Organen im ganzen Körper befinden,. Diese peripheren Uhren regulieren lokale zirkadiane Rhythmen in Geweben wie der Leber, der Lunge und dem Verdauungssystem.

Die wichtigsten Rhythmen

  • Schlaf-Wach-Rhythmus: Er fördert tagsüber die Wachsamkeit und signalisiert dem Körper nachts, den Schlaf einzuleiten.
  • Körpertemperatur: Sie erreicht in der Regel in den frühen Morgenstunden ihren Tiefststand und am späten Nachmittag oder frühen Abend ihren Höchststand. Das Absinken der Körpertemperatur in der Nacht fördert den Schlaf.
  • Hormone: Werden ebenfalls nach einem zirkadianen Muster ausgeschüttet. Zwei Beispiel: Cortisol erreicht am frühen Morgen seinen Höchststand und sorgt für Wachheit. Melatonin, ein Hormon, das den Schlaf anregt, steigt am Abend an und signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen.
  • Kognitive Funktionen: Alle kognitiven Aufgaben, die Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Lernen betreffen, sind ebenfalls an den zirkadianen Rhythmus angepasst. Bei den meisten Menschen sind die kognitiven Funktionen von 10 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr besonders gut.
  • Stoffwechsel: Die zirkadianen Rhythmen beeinflussen Stoffwechselprozesse, einschließlich der Regulierung von Glukose und Insulinempfindlichkeit. Die Fähigkeit des Körpers, Nahrung effizient zu verstoffwechseln, kann im Laufe des Tages ebenfalls schwanken.
  • Zellen: Während der nächtlichen Schlafphase durchläuft der Körper wichtige Reparatur- und Wartungsprozesse. Dazu gehören die Zellreparatur, die Unterstützung des Immunsystems und die Ausschüttung von Wachstumshormonen, die für Wachstum, Entwicklung und Gewebereparatur entscheidend sind.

Fitness, Trainingszeit und zirkadianer Rhythmus

Wie sich alle denken können, spielt der zirkadiane Rhythmus auch für die Trainingszeit eine entscheidende Rolle. Tatsächlich hat die Wissenschaft herausgefunden, dass die Leistungsfähigkeit in Bezug auf die Fitness im Tagesverlauf um 26 Prozent schwankt. Wer es genauer wissen will, hier der Link zur Studie. Weitere Studien kamen zu folgenden Erkenntnissen:

  • Eine in der Fachzeitschrift Cell veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass ein morgendliches Training den größten Einfluss auf den Glukosestoffwechsel und die Fettverbrennung hat. Mit anderen Worten. Du kannst schneller abnehmen. Die Wissenschaftler glauben, dass ein Protein namens HIF1-alpha dafür verantwortlich ist. Es beeinflusst den zirkadianen Rhythmus.
  • Eine weitere Studie, die im Journal of Obesity erschienen ist, hat ebenfalls gezeigt, dass Menschen, die morgens trainieren, deutlich schneller Gewicht verlieren, als diejenigen, die am Nachmittag trainieren. Verantwortlich dafür ist das Stresshormon Cortisol. Es hilft bei der Fettverbrennung. Unser Körper weist morgens deutlich höhere Werte auf. Abends produziert der Körper weniger Cortisol und das versetzt den Körper mehr in der Kohlenhydratverbrennungsmodus.

Wann ist die beste Trainingszeit für dich?

Wenn du abnehmen willst oder dich körperlich einfach nur fit halten willst, hat also ein morgendliches Training durchaus Vorteile. Wenn du leistungsorientiert trainierst und dich verbessern willst, ist allerdings ein abendliches Training effektiver. Der Körper verbraucht dann weniger Sauerstoff. Das lässt dich länger und intensiver trainieren.

Die beste Trainingszeit für deine Ziele
Wer abnehmen will, sollte morgens trainieren (Foto: adpic)

Mittags ist der schlechteste Zeitpunkt

So genannte Chronobiologen konnten mittlerweile nachweisen, dass jede Zelle auch eine innere Uhr besitzt. Sie organisieren den Schichtdienst unserer Organe, kümmern sich darum, dass Nahrung zu festen Zeiten sortiert und verwertet wird. Außerdem entscheiden sie darüber, wann wir beim Sport besonders leistungsfähig sind. Laut einer britischen Studie schwankt die Leistungsfähigkeit im Laufe des Tages um bis zu 26 Prozent. Am schwächsten ist die Leistungsfähigkeit zur Mittagszeit zwischen 12 und 14 Uhr.

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