HIIT nicht uneingeschränkt zu empfehlen

Es klingt verlockend. Nur ein paar Minuten auspowern können stundenlanges Training ersetzen. Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass ein hochintensives Intervalltraining (HIIT) äußerst effektiv ist. Einer der bekanntesten US-Trainer rät HIIT trotzdem nur als Alternative zu nutzen. Hier seine Argumente:

HIIT
HIIT als alleiniges Training ist nicht unbedingt zu empfehlen
Die Auswirkungen auf das Gehirn

Seine Freunde nennen ihn „Paddy“ und in der US-Trainerszene hat Professor Panteleimon Ekkekakis einen Ruf wie Donnerhall. Wenn Paddy etwas sagt, dann hören die Menschen ihm zu. Als Sportpsychologe und Kinesiologe betreut er zahlreiche Spitzensportler. Sein Spezialgebiet: Er untersucht seit vielen Jahren einen ganz besonderen Aspekt sportlichen Trainings: Wie sich unterschiedliche Trainingsmethoden auf das Gehirn und die Motivation auswirken.

Das sagt der Experte

HIIT verursacht einen großen Grad an Unzufriedenheit bei den Sportlern, die es regelmäßig ausführen. Das gilt insbesondere für Freizeit- und Hobbysportler. Auf den ersten Blick klingt es zwar toll, wenn man mit ein paar Minuten Training die gleichen Erfolge erzielt, wie bei einer Stunde Training. Doch das gelingt nur, wenn man mit voller Intensität trainiert, sich also jedes Mal völlig verausgabt. Das wirkt sich negativ auf das Gehirn aus. Der Grund: Unsere Denkzentrale nimmt HIIT als unangenehme Erfahrung wahr und das kann die hohe Effektivität nicht ausgleichen.

HIIT kann schnell eine lästige Pflicht sein

Eigentlich sollte jeder Mensch regelmäßig Sport treiben. Viele tun es aber nicht mit dem Argument, sie hätten keine Zeit. HIIT wäre in diesen Fällen eigentlich eine gute Alternative. Aber wenn der Sport eine lästige Pflicht ist, hilft das nicht weiter. Besser und deutlich motivierender ist es, den Sport als das zu sehen, was er ist: Eine der besten Maßnahmen zum Erhalt und der Wiederherstellung von Gesundheit und Fitness. Das beste Rezept für längeres Leben und ein toller Ausgleich vom stressigen Job. Mittlerweile hat „Paddy“ seine kritischen Äußerungen zu HIIT durch eine Studie nachweisen können:

  • Die sportlich wenig oder gar nicht aktiven Probanden wurden in zwei Gruppen unterteilt.
  • Eine Gruppe absolvierte mehrere Einheiten HIIT mit entsprechenden Pausen zwischen den Einheiten.
  • Die andere Gruppe absolvierte genauso oft ein knapp einstündiges moderates, ihren Fähigkeiten entsprechendes Training.
  • Bei beiden Programmen haben die Probanden gleich viel Kalorien verbraucht.
  • Die Probanden mit dem längeren, aber leichteren Fitnessprogramm fühlten sich während und nach dem Training sehr viel wohler.
  • Deutlich mehr Probanden aus der leichteren Trainingsgruppe, trainierten auch nach der Studie weiter, während die meisten HIIT-Teilnehmer froh waren, sich nicht mehr verausgaben zu müssen.

HIIT bei Freizeitsportlern nur eine Alternative

Leistungssportler ticken naturgemäß anders. Sie sind es gewohnt, häufiger an ihre Leistungsgrenzen zu gehen. Wobei auch sie einen optimalen Ausgleich von Belastung und Erholung benötigen. Doch für Freizeit- und Gesundheitssportler scheint es besser zu sein, ein moderates und der eigenen Leistungsfähigkeit entsprechende Trainingsprogramme durchzuführen. Wenn die Zeit wirklich mal sehr knapp sein sollte, kann HIIT aber eine gute Alternative sein.

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