Krafttraining für die Herzgesundheit

Mehrmals die Woche in moderatem Tempo Laufen galt über Jahrzehnte hinweg als beste Medizin für unser Herz. Eine neue Studie der Iowa State University zeigt nun: Schon weniger als 60 Minuten Krafttraining pro Woche sind genauso gut für die Herzgesundheit.

Krafttraining für die Herzgesundheit

Krafttraining und Herzgesundheit

Der Aufwand hält sich in Grenzen. Zweimal die Woche 30 Minuten oder dreimal die Woche 20 Minuten Krafttraining reichen schon aus, um viel für die Herzgesundheit zu tun. Wer möchte, kann natürlich auch häufiger trainieren. Es hat zwar keinen weiteren positiven Einfluss auf unseren wichtigen Muskel in der Brust, zeigt aber viele andere positive Effekte.

Krafttraining stärkt das Herz

Wer regelmäßig Gewichte stemmt kann das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall um bis zu 70 Prozent reduzieren. Erste positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit zeigen sich schon nach zwei Sätzen Bankdrücken. „Dafür braucht es sogar nicht länger als fünf Minuten“, sagt Studienleiter Professor DC Lee vom Institut für Kinesiologie der Universität von Iowa. Weitere Effekte sind:

  • Senkt den Blutdruck: Krafttraining kann den systolischen Blutdruck um bis zu 20 mmHg senken, was der Wirkung einiger Medikamente gleichkommt.
  • Verbessert den Blutfluss: Krafttraining öffnet die Kapillaren. Dadurch verebssert sich die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Herzens und anderer Gewebe.
  • Senkt den Cholesterinspiegel: Regelmäßiges Krafttraining senkt das böse LDL-Cholesterin und erhöht das herzfreundliche HDL-Cholesterin.
  • Stärkt den Herzmuskel: Wie jeder Muskel profitiert auch das Herz. Es pumpt mehr Blut mit weniger Anstrengung und dadurch verringert sich die Gesamtbelastung des Herzens.

Krafttraining und Blutdruck

Lange galt auch die Devise: Bloß kein Krafttraining bei Bluthochdruck. Doch das ist längst überholt. Wer unter Bluthochdruck leidet, sollte sogar unbedingt ein regelmäßiges Muskelaufbautraining machen. Denn Krafttraining senkt den Blutdruck. Natürlich erst nach dem Okay von Ärztin oder Arzt. In einer Studie hat sich vor allem isometrisches Training als effektiv erwiesen. Dazu gehören beispielsweise Planks in allen Variationen (siehe Video) und Wall sits (siehe Video)– besonders effektiv und hat einen sehr viel stärkeren blutdrucksenkenden Effekt als Ausdauertraining. Auch Diabetiker und Menschen mit Übergewicht profitieren.

Positive Effekte unabhängig vom aeroben Training

Weiteres spannendes Ergebnis der Studie: Die Vorteile des Krafttrainings auf die Herzgesundheit sind völlig unabhängig vom aeroben Training. Niemand müsste also zusätzlich noch Laufen, Schwimmen oder Radeln. Schaden tut es aber natürlich nicht. Ideal ist sogar die Kombination aus Kraft- und Ausdauersport. An der Langzeitstudie, die jetzt in der Zeitschrift Medicine and Science in Sports and Activity veröffentlicht wurde, nahmen 13.000 erwachsene Probanden teil. 

Schon wenige Minuten Krafttraining verbessern die Herzgesundheit (Foto: adpic)

Weitere positive Effekte

Und noch mehr hat die Studie gezeigt: Regelmäßiges Krafttraining ist in der Lage das Risiko für Diabetes zu reduzieren und einen zu hohen Cholesterinspiegel zu senken. Das hat auch zur Folge, dass 50 bis 60 Minuten Krafttraining pro Woche die Gefahr am metabolischen Syndrom um 29 Prozent senkt. Nicht zu vergessen: Muskeln sind ideal, um Kalorien zu verbrennen und natürlich sorgen sie für gesunde Gelenke. Muskeln verbessern unsere Mobilität und unterstützen jede körperliche Aktivität.

Die Pfunde schmelzen

Kräftige Muskeln produzieren zudem einen hormonähnlichen Botenstoff namens Interleukin-6. Er veranlasst Bauch und Hüfte freie Fettsäuren als Brennstoff abzugeben. Auf diese Weise schmelzen die ungeliebten Fettpolster. Nach einem Krafttraining steigt der Wert des Interleukin-6 um das Hundertfache an. Gründe genug also, regelmäßig seine Muskeln zu trainieren.

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