Seniorensport darf ruhig häufiger sein

Seniorensport ist gut für die Gesundheit. Das dürfte sich mittlerweile überall herumgesprochen haben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt derzeit drei Stunden pro Woche zu trainieren. Doch jetzt zeigt eine australische Langzeitstudie, dass es im Seniorensport besser ist deutlich mehr und länger zu trainieren.
Senioren sollten oft und viel Sport treiben
Forscher am australischen Westmead Institute for Medical Research haben im Rahmen einer Studie mehr als 1500 sportlich aktive Erwachsene über 50 Jahre zehn Jahre lang genauer unter die Lupe genommen. Die Probanden gaben Auskunft über Trainingshäufigkeit, Trainingsdauer und Trainingsintensität. Das erstaunliche Ergebnis: Die Studienteilnehmer, die besonders viel und häufig Sport trieben, waren deutlich gesünder als die weniger oft trainierenden Probanden. Sie erkrankten deutlich seltener an Herzleiden, Krebs und Diabetes und sie hatten seltener einer Schlaganfall. Auch die geistige Gesundheit war nachweislich besser.

Mindestens sechs bis acht Stunden Seniorensport
Die Weltgesundheitsorganisation rät älteren Erwachsen zu 600 metabolischen Einheiten pro Woche. Das entspricht etwa 150 Minuten zügigem Walken oder 75 Minuten Joggen. Die besonders gesunden Studienteilnehmer aber kamen wöchentlich auf mindestens 5000 metabolische Einheiten. Sie haben also mindestens sechs bis acht Stunden in der Woche Sport getrieben.
Das Risiko für chronische Krankheiten reduzieren
Studienleiter Professor Bamini Gopinath von der Universität von Sydney: “Wir konnten eindeutig nachweisen, dass es zwischen der Dauer der sportlichen Aktivitäten pro Woche und der Gesundheit ein eindeutiger Zusammenhang besteht. Diejenigen, die viel Sport trieben waren doppelt so häufig frei von Krankheiten und fühlten sich auch ansonsten deutlich gesünder als die moderat trainierenden Personen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die körperliche Aktivität um ein Vielfaches höher sein muss als das, was die Weltgesundheitsorganisation derzeit empfiehlt. Nur so lässt sich das Risiko einer chronischen Erkrankung deutlich zu reduzieren.

Das Trainingspensum nach und nach steigern
Wer noch nie oder seit langer Zeit keinen Sport getrieben hat, kann natürlich nicht gleich voll durchstarten. Dreimal die Woche 20 bis 30 Minuten sind in den ersten drei Monaten zunächst ratsam. Nach und nach kann aber dann jeder sein Trainingspensum erhöhen. Ideal sind der Studie zufolge tägliche Bewegungsprogramme von 60 bis 70 Minuten. Am besten ist eine Kombination aus Ausdauersport-, Krafttraining und Koordinationseinheiten. Für Sportbeginner ist es zudem empfehlenswert, eine Zeitlang unter professioneller Betreuung zu trainieren. Wer nicht in ein Fitnessstudio möchte, kann sich an einen Sportverein wenden.