Triggerpunkte und ihre Bedeutung für die Fitness

Selbst Ungeübte können die kleinen Knubbel deutlich ertasten. Man findet Triggerpunkte an vielen Stellen des Körpers. Was viele nicht nicht wissen: Sie sind eine der häufigsten Gründe für Sportverletzungen. Und sie verursachen Beschwerden nicht dort, wo sie zu finden sind, sondern an ganz anderer Stelle. Erfahrene Ärzte und Therapeuten können sie trotzdem gezielt behandeln.

Triggerpunkte

Was sind Triggerpunkte?

Der menschliche Körper besteht aus rund 650 Muskeln. Normalerweise spannen sie sich an und entspannen sich dann wieder. Doch bei Fehl- und Dauerbelastung, zu wenig Bewegung, bei Verletzungen und Stress, können sie sich verkrampfen. Dadurch entsteht ein muskuläres Ungleichgewicht. Betroffene Muskeln erhalten nicht mehr genug Sauerstoff und Nährstoffe. Es bilden sich Knubbel, die Ärzte und Therapeuten als Triggerpunkte bezeichnen. Sie reagieren auf Druck deutlich empfindlicher als gesunde Muskelbereiche. Wichtig zu wissen:

  • Der Muskel, in dem der Triggerpunkt sitzt, verliert an Kraft.
  • Deshalb muss ein anderer Muskel aus der so genannten Muskelkette seine Arbeit übernehmen und ist damit schnell überfordert.
  • Deshalb können Triggerpunkte Schmerzen an völlig anderer Stelle des Körpers auslösen.
Triggerpunkte verursachen Schmerzen oft nicht dort, wo sie zu finden sind (Foto: adpic)

Triggerpunkte und die Beschwerden

Neuesten Untersuchungen zufolge, sind Triggerpunkte eine der Hauptursachen für Rückenschmerzen. Sie können aber auch Kopf-und Schulterschmerzen, Tinnitus und Schwindel sowie Bauchweh, Gelenkblockaden, Knieprobleme, Tennisellenbogen und Probleme in den Füßen und Zehen verursachen. Der wohl am häufigsten zu findende Triggerpunkt liegt zwischen Schulter und Wirbelsäule. Er löst Kopfschmerzen aus. Triggerpunkte im Gesäßbereich sind häufig schuld an Schmerzen im unteren Rückenbereich.

Das Besondere an Triggerpunkten

Eine weitere Besonderheit der lästigen Knubbel: Sie sind selbst mit der modernsten Bildgebung nicht zu erkennen. Gefragt sind stattdessen die geschulten Hände von Ärzten oder speziell ausgebildeten Therapeuten. Dabei ist die Mithilfe eines jeden Patienten sehr hilfreich. Je genauer man beschreiben kann, wo der Schmerz sitzt und wie er sich anfühlt, desto gezielter sind Behandlungsmöglichkeiten. Denn jeder Triggerpunkt weist ein ganz spezielles Schmerzmuster auf.

Die einzelnen Behandlungsoptionen

Wenn sich herausstellt, dass Triggerpunkte Schmerzen auslösen, gibt es mehrere Behandlungsoptionen: Bei leichten Beschwerden reichen oft schon spezielle Dehn- und Kräftigungsübungen aus. Sie sollen das Zusammenspiel der Muskeln in der Kette wieder herstellen. Reicht das nicht aus, gehen Therapeuten mit unterschiedlichen Techniken den Triggerpunkt direkt an.

  • Sie üben mit dem Daumen, mit der Hand oder einem speziellen Stab mehrmals Druck auf die verhärtete Stelle aus. Das kann für einige Sekunden wehtun, ist aber erträglich.
  • Als natürlichen Reflex auf den ausgeübten Druck, reduziert der Körper die Spannung. Es kann wieder frisches und sauerstoffreiches Blut sowie Nährstoffe in den unterversorgten Bereich gelangen. Im Idealfall löst sich der Triggerpunkt auf.
  • Auch eine Behandlung mit Akupunkturnadeln, Spritzen oder einer niedrig dosierten Stoßwellentherapie kann helfen. Bei Letzterer sendet ein mit Wasser gefüllter Schallkopf Stoßwellenimpulse auf den schmerzenden Bereich aus. Das steigert den Stoffwechsel in den Zellen und aktiviert die körpereigenen Reparaturmechanismen.

Die Ursachen bekämpfen

Wenn sich die Triggerpunkte schließlich aufgelöst haben, sollen sie möglichst nicht mehr wiederkommen. Dabei helfen vor allem regelmäßige Bewegungsprogramme, eine Kräftigung der Muskeln und ein körpergerechtes Alltagsverhalten. Wichtig ist es vor allem eventuelle muskuläre Dysbalancen auszugleichen. Dabei kann unilaterales Training eine Hilfe sein. Auch Faszientraining kann präventiv wirken.  

Dieser Artikel ist gründlich recherchiert, kann aber natürlich keine ärztliche Beratung ersetzen.

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