Muskeln haben ein eigenes Gedächtnis
So geht es Millionen: Sie treiben in der Jugend viel Sport, doch dann kommen Studium Lehre und Beruf dazwischen. Doch irgendwann wollen sie wieder mit regelmäßigen Fitnessprogrammen. Die gute Nachricht für ehemals Aktive: Muskeln haben ein eigenes Gedächtnis. Du wirst schneller wieder fit.
Spezielle DNA in Muskeln gefunden
Wer in seiner Jugend viel Sport getrieben hat und über ansehnliche Muskelpakete verfügte, ist eindeutig im Vorteil. Britische Wissenschaftler der Universitäten von Keele, Manchester und Liverpool haben 850.000 DNA-Profile mit den neuesten Genom-Methoden untersucht. Dabei haben sie spezielle Marker – so genannte Tags – bei Sportlern gefunden, die ein Leben lang in den Muskeln verbleiben. Diese werden auch nach vielen Jahren der Inaktivität sofort wieder „angeschaltet“ und sorgen bei diesen Menschen für ein deutlich effektiveres und schnelleres Muskelwachstum.
Muskeln bilden sich bei Inaktivität schnell wieder zurück
Jetzt wollen die Forscher noch herausfinden, wie diese Tags am besten wieder zu aktivieren sind. Das ist vor allem für jene Sportler interessant, die aufgrund einer Verletzung längere Zeit nicht trainieren konnten. Die Muskeln bilden sich naturgemäß zurück. Wenn man nun weiß, welche Maßnahmen nötig sind, um die Tags zu aktivieren, ließe sich die Zeit bis zur Wiederherstellung der alten Leistungsfähigkeit deutlich verkürzen. Das größte Problem dabei dürfte die Belastungssteuerung sein. Denn sowohl ein zu hartes als auch ein zu lasches Training kann diesen Prozess stören.
Gedopte Athleten profitieren leider auch
Leider gibt es aber noch ein weiteres Problem: Diese Tags entstehen auch bei den Sportlern, die leistungssteigernde Mittel einnehmen. Selbst wenn sie dann erwischt und gesperrt werden, sind diese Tags jetzt vorhanden. Sobald sie wieder starten dürfen und mit dem Training beginnen, schalten sich die unrechtmäßig erworbenen Tags wieder ein. Mit anderen Worten: Die gedopten Sportler haben immer einen Vorteil gegenüber den ehrlichen Athleten. Beispiele gibt es dafür mittlerweile genug. Nur lebenslange Sperren könnten dem Einhalt gebieten. Darüber lohnt es sich nach den neuesten Erkenntnissen durchaus mal nachzudenken.