Trainingsvolumen ist der wichtigste Faktor beim Muskelaufbau

Du hast viele Möglichkeiten deine Muskeln aufzubauen: Gewichte immer weiter erhöhen, mehr Wiederholungen machen, die Regeneration verlängern oder verkürzen oder alles ständig variieren. Eine Studie hat gezeigt: der wichtigste Faktor beim Muskelaufbau ist das Trainingsvolumen.

Besseres Muskelwachstum durch optimales Trainingsvolumen

Beim Muskelaufbau entscheidet das Trainingsvolumen

Es gibt viele unterschiedliche Ansätze zum Muskelaufbau. Methoden wie Pilates verwenden sehr leichte Gewichte mit sehr hohen Wiederholungszahlen. Bodybuilder setzen eher auf schwere Gewichte mit kleinen Wiederholungszahlen. Eine in der Fachzeitschrift Sports Medicine veröffentlichte Studie kam zu einem eindeutigen Ergebnis: Der wichtigste Faktor beim Muskelaufbau ist das Trainingsvolumen.

Was ist das Trainingsvolumen?

Beim Trainingsvolumen im Krafttrainings handelt es sich um die Gesamtarbeit, die du während einer Trainingseinheit in Bezug auf die Anzahl der durchgeführten Übungen, Sätze und Wiederholungen durchführst. Ein höheres Trainingsvolumen, das durch eine Kombination von mehr Sätzen, Wiederholungen oder Gewicht erhöht wird, kann zu einer intensiveren Stimulierung der Muskeln führen und das soll natürlich zu Fortschritten in den Bereichen Kraft und Muskelmasse führen. Die beiden wichtgsten Punkte dabei: Erstens musst du Trainingsvolumen entsprechend deinen individuellen Fähigkeiten und Trainingszielen anpassen. Zweitens spielt die Regeneration eine entscheidende Rolle, um Übertraining zu vermeiden und so langfristige Erfolge zu ermöglichen.

Das hat die Studie herausgefinden

Die für die Studie verantwortlichen Wissenschaftler der Universität von Kentucky raten dazu, sich beim Workout vor allem auf das Trainingsvolumen zu konzentrieren. Und das kannst du ganz leicht berechnen. Du musst nur Deine verwendeten Gewichte mit der Zahl der Wiederholungen und Sätze multiplizieren. Dazu ein Beispiel: Wenn Du beim Bankdrücken mit 100 Kilo drei Sätze mit je zehn Wiederholungen machst, liegt das Trainingsvolumen bei 3000.

Trainingsvolumen berechnen

Trainingsvolumen = Sätze × Wiederholungen × Gewicht

Es geht nur über Volumenerhöhung

Die wohl häufigste Empfehlung für ein Krafttraining lautet 3 mal 8 bis 12 Wiederholungen pro Übung. Sie gilt als optimal, weil du mit mit relativ hohen Gewichten und einer ausreichend hohen Anzahl arbeiten kannst. Und das stimmt auch, wie viele Studien gezeigt haben. Wenn du mit sehr schweren Gewichten trainierst, musst du die Wiederholungszahl reduzieren. Wenn Du mit vielen Wiederholungen arbeitest, kannst du nur begrenzt mehr Gewicht nehmen. Was bedeutet das nur für dich und dein Training. Die Trainingsempfehlungen der Wissenschaftler bezüglich des Trainingsvolumens lauten wie folgt:

  • In jeder Trainingseinheit machst du pro Muskelgruppe 30 bis 60 Wiederholungen.
  • Pro Woche solltest du auf 120 bis 200 Wiederholungen pro Muskelgruppe kommen.
  • Du solltest jeden Muskel zwei- besser dreimal wöchentlich trainieren.
  • Achte darauf, dass du Agonist und Antagonist ausgewogen trainierst.
Training bis zum Muskelversagen ist mental und physisch eine große Herausforderung

Was ist mit der Muskelkraft?

Der Schlüssel zum Muskelaufbau ist also das Trainingsvolumen. Wenn es aber Dein Ziel ist Kraft aufzubauen und stärker zu werden, dann ist es ratsam anders zu trainieren. Ein Plus an Kraft bekommst du am besten, wenn du mit schweren Gewichten arbeitest. Laut einer Studie im Journal of Strength and Conditioning Research reichen dann pro Übung schon maximal 6 Wiederholungen aus. Du kannst dann mit bis 90 Prozent deiner Maximalkraft arbeiten. Ganz wichtig bei diesen hohen Gewichten ist dann allerdings eine gute Technik bei der Ausführung der Übungen.

Gleichzeitig Kraft und Muskelwachstum trainieren

Du kannst natürlich auch Kraft und Muskelwachstum gleichzeitig trainieren. Das funktioniert am besten, wenn du mit schweren Gewichten und niedrigen Wiederholungszahlen, aber mit mehr Sätzen arbeitest. So kannst du die Muskulatur entsprechen reizen und hast gleichzeitig ein hohes Trainingsvolumen. Nachteil dieser Methode: Dein Workout nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch.

Training bis zum Muskelversagen

Eine zum Muskelaufbau bei Gewichthebern beliebte Methode ist das Training bis zum Muskelversagen. Auch hier gibt es unterschiedliche Methoden. Du kannst sehr hohe Gewichte nehmen, mit denen du nur drei oder vier Wiederholungen schaffst oder du nimmst ein niedriges Gewicht mit dem du 25 Wiederholungen schaffst und keines mehr. In beiden Fällen hast du bis zum Muskelversagen trainiert. Hier die wichtigsten Infos dazu:

  • Muskelfasern: Ein Training bis zum Muskelversagen aktiviert eine größtmögliche Anzahl von Muskelfasern, einschließlich der Fasern, die bei einem einem weniger intensivem Training nicht so stark beansprucht werden. Dies kann zu einem effektiveren Muskelaufbau beitragen.
  • Hormone: Intensives Training bis zum Muskelversagen löst hormonelle Veränderungen aus, darunter die Freisetzung von Wachstumshormonen und Testosteron. Beide Hormone sind mßgeblich an der Muskelproteinsynthese beteiligt und können den Muskelaufbau fördern.
  • Glykogenspeicher: Bei einem intensivem Training bis zum Muskelversagen kommt es zu einer starken Beanspruchung der Glykogenspeicher (die Energiequellen in den Muskeln). Das führt zu einer verbesserten Anpassung des Energiestoffwechsels.
  • Muskelschäden und Reparatur: Intensives Training führt zu gewollten und in der Regel ungefährlichen Mikrorissen in der beanspruchten Muskulatur. In der Erholungsphase repariert der Körper diese Schäden mit Hilfe von Satellitenzellen und stärkt die Muskelfasern, was zu größerer Muskelmasse und -kraft führen kann.

Nachteil des Trainings bis zum Muskelversagen

Es ist mental und körperlich sehr belastend und es ist mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden.

Studie zum Muskelversagen

Das Risiko sich zu verletzen scheint sich auch nicht zu lohnen, wie eine Studie gezeigt hat, die im Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports erschienen ist. Sowohl in Bezug auf Muskelwachstum als auch in Bezug auf die Muskelkraft hat das Training bis zum Muskelversagen keinen großen Nutzen. Auch die schwedischen Forscher weisen darauf hin, das das Trainingsvolumen sehr viel wichtiger ist.

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