So sorgt Fitness für ein starkes Immunsystem

Ein starkes Immunsystem ist immer wichtig, aber im Winter ganz besonders. Regelmäßige Fitnessprogramme können die körpereigene Abwehr stärken, aber auch schwächen. Denn ein starkes Immunsystem hängt von vielen Dingen ab. Hier alles, was du wissen musst.

starkes Immunsystem

Wie sind nicht machtlos gegen Viren

Sie sind winzig klein, nur unter dem Mikroskop zu erkennen. 50 000 von ihnen passen bequem auf einen Stecknadelkopf. Doch schon ein paar wenige Viren reichen aus, um unser Immunsystem zu überrumpeln. Glücklicherweise sind wir nicht machtlos. Auf Keime, die uns krank machen, warten Milliarden von Immunzellen, die im ganzen Körper verteilt sind. Diese körpereigene Patrouille ist stets wachsam und hält Ausschau nach gefährlichen Eindringlingen. Wenn sie Feinde entdecken, schlagen sie sofort Alarm.

So stärkt Fitness deine Abwehrkräfte

Dass regelmäßige Fitnessprogramme für ein starkes Immunsystem sorgen, ist lange bekannt. Allerdings kommt es, wie so oft im Leben, auf die richtige Dosis an. Wenn du deinen individuellen Fähigkeiten entsprechend trainierst, profitieren deine Abwehrkräfte auf vielfältige Weise:

  • Stärkere Immunabwehr: Regelmäßige körperliche Aktivität erhöht die Zahl der Immunzellen, insbesondere der T-Lymphozyten und natürlichen Killerzellen. Beide spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Krankheitserregern und der Überwachung krank machender Zellen im Körper.
  • Bessere Durchblutung: Körperliche Aktivität verbessert die Blutzirkulation. Die Folge: Immunzellen werden effizienter durch den Körper transportiert. Eine gute Durchblutung unterstützt auch die schnellere Verteilung von Antikörpern und anderen Abwehrstoffen.
  • Weniger Entzündungen: Sport hilft dabei Entzündungen zu reduzieren und das wirkt sich positiv auf die Immunfunktionen aus.
  • Stressabbau: Sport in der richtigen Dosis hilft Stress abzubauen. Der Körper setzt weniger Stresshormone frei und schüttet gleichzeitig glücklich machende Hormone, wie Endorphine aus. Ein ausgeglichener Stresslevel hilft, das Immunsystem zu stärken.
  • Bessere Immunantworten: Körperliche Aktivität reguliert das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Teilen des Immunsystems. So ist es besser möglich auf Infektionen oder andere Herausforderungen zu reagieren.

Aber bitte nicht übertreiben

Wenn du nicht gerade Leistungssportler bist, solltest du dich zwar belasten aber nicht überbelasten. Ein deinem Leistungsniveau angepasstes Trainingsprogramm verursacht völlig harmlose Entzündungsprozesse. Du setzt den Körper in eine leichte Alarmbereitschaft und mobilisierst die Immunzellen. Die Zahl der für die Abwehr so bedeutsamen Fresszellen steigt deutlich an. Da die Entzündung aber keine Gefahr darstellt, können sich die zusätzlichen Helfer um die Viren kümmern. Ideal ist es, wenn dieser „Probealarm“ also das Training alle zwei Tage 30 bis 40 Minuten lang stattfindet – etwa durch Ausdauer- oder Krafttraining. Wichtig zu wissen. Ein Training bis zur Erschöpfung reduziert die Zahl der Antikörper um 65 Prozent. Schlimmer noch: Erst nach 24 Stunden ist wieder ein Normalniveau erreicht. Viren haben es so viel einfacher, das Immunsystem zu überlisten.

Erste Studien zur Immunabwehr bei Covid-19

Die meisten sind geimpft und wer sich infiziert, wird in der Regel auch nicht mehr schwerer krank. Aber: Erste Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die sich nur wenig oder gar nicht bewegen, deutlich häufiger schwerer an Covid-19 erkranken. Bei Menschen die regelmäßig moderat Sport treiben hingegen sinkt die Gefahr schwerer zu erkranken. Laut amerikanischen Ärzten um etwa 40 Prozent. Anders sieht es nach einem harten Training aus. Das Risiko schwerer zu erkranken, soll für eine gewisse Zeit um 50 Prozent ansteigen. Deshalb ist es derzeit gut, sich bei der Fitness nicht vollständig auszupowern. Vor allem dann nicht, wenn Infektionsgefahr besteht.

Fitness-Apps helfen bei Belastungseinschätzung

Untersuchungen zeigen immer wieder, dass ein Großteil der Sportlerinnen und Sportler ihre individuellen Fähigkeiten überschätzen und härter trainieren als ihnen gut tut. Sie laufen zu schnell, heben zu hohe Gewichten, achten zu wenig auf die Regenration, leiden unter Übertraining. Wer nicht die Möglichkeit hat, sich professionell betreuen zu lassen, hat heute die Möglichkeit entsprechende Fitness-Apps zu nutzen. Einige davon sind kostenlos. Die Vorteile dieser Fitness-Apps:

  • Kontrolle: Apps zeichnen deine Trainingsaktivitäten auf und du kannst sehen, ob es Verbesserungen gibt oder welche Bereiche mehr Aufmerksamkeit benötigen.
  • Vitaldaten: Du kannst insbesondere deine Herzfrequenz während und nach dem Training checken. Das erleichtert die Einschätzung bezüglich der Intensität insbesondere beim Ausdauertraining.
  • Schlafverhalten: Auch die Qualität deines Schlafes kannst du checken. Nicht unwichtig. Denn dein Schlafverhalten hängt eng mit der Trainingsintensität zusammen.
  • Assessment: Manche Apps bieten Fitnesstests an. Die Auswertung der Daten hilft dir, ein deinen Fähigkeiten entsprechendes Trainingsprogramm zu erstellen.

Achte auch auf die Ernährung

Ebenso wichtig wie individuell angepasstes Training ist die richtige Ernährung für ein starkes Immunsystem. Um Virenattacken abzuwehren, braucht es Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, Enzyme, essentielle Fettsäuren und vieles mehr. Ein Mangel rüttelt an den Grundpfeilern des Systems. Fehlt Vitamin A oder Betacarotin, verkleinern sich die wichtigen Immunorgane Milz und Thymus. Auch bei Zinkmangel verkleinert sich die Thymusdrüse. Folge: die Zahl der wichtigen T-Zellen sinkt.

Clever essen für ein starkes Immunsystem
Neben regelmäßiger Fitness ist auch die Ernährung wichtig für ein starkes Immunsystem (Foto: adpic)

Immunstarke Ernährung ist nicht schwer

Täglich Obst und Gemüse, regelmäßig Vollkorn- und Milchprodukte, zweimal die Woche Fisch sowie, wer noch möchte, ab und zu etwas Fleisch, sind optimal. Leber, Karotten, Fenchel, und Spinat sind großartige Vitamin A- und Betacarotin-Lieferanten. Viel Vitamin B6 steckt in Kartoffeln, Fisch und Bananen, Vitamin E und Selen in Getreide, Soja und Fisch, Zink in Schalentieren und Vollkornprodukten, Arginin reichlich in Nüssen. Zurückhaltung solltest du bei allzu fettigen und zuckerhaltigen Speisen üben. Sie rauben dem Körper Energie, die er für die Abwehr von Viren dann nicht einsetzen kann.

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