Training mit Gewichtsweste – das solltest du wissen
Die Verwendung einer Gewichtsweste im Training hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Aus gutem Grund. Die vielseitigen Trainingsgeräte helfen dir beim Muskelaufbau und können deine Ausdauer verbessern. Aber es gibt auch Nachteile.
Wer hat’s erfunden?
Als Erfinder gilt der Schwede Axel Thulin. Er erhielt 1919 ein Patent für eine „Gewichtsweste zum Trainieren des Körpers“. Sie bestand aus einem Ledergürtel mit daran befestigten Gewichten und wurde ursprünglich für das Training von Soldaten entwickelt, um die Kraft und Ausdauer zu verbessern. Möglicherweise kamen Gewichtswesten aber auch schon im 19. Jahrhundert in Großbritannien und den USA zum Einsatz. Vermutlich ebenfalls im militärischen Bereich. Im 20. Jahrhundert waren es vor allem Hochleistungssportler, die damit trainiert haben. Mittlerweile sind sie ein sehr beliebtes Trainingsgerät, insbesondere beim Crossfit. Aber auch viele Promis posten gerne Fotos von ihrem Training mit einer speziellen Weste. Allen voran der beeindruckend fitte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.
Um was handelt es sich bei Gewichtswesten?
Wie der Name schon sagt, trägst du diese speziell designten Westen, um ein Krafttraining ohne und mit Gewichten oder Ausdauertraining mit einem Zusatzgewicht durchzuführen. Das soll zu einen Plus an Muskelwachstum führen, Kalorien verbrennen und auch die Ausdauer verbessern. Das Besondere bei den meisten Westen: Du kannst sowohl das Gewicht als auch die Position der Gewichte selbst bestimmen. Und je nachdem, wo du die Gewichte platzierst, kannst du bestimmte Übungen noch schwerer gestalten. Das Design der Westen unterscheidet sich kaum von den kugelsicheren Westen, die vom Militär oder der Polizei getragen werden. Haupteinsatzgebiete sind:
Die meisten Westen wiegen zwischen 5 und 20 Kilo. Du kannst sie im Sportfachhandel oder Online bestellen. je nach Ausstattung, Features und Gewicht kosten Sie ab 40 Euro aufwärts. Tipp: Wer noch keine Erfahrung damit hat, sollte vor Ort in ein Sportfachgeschäft gehen, um die Weste mal anzuziehen und in Bewegung ausprobieren. Da du sie während sportlicher Aktivitäten trägst, sollte sie wirklich gut sitzen und nirgendwo zwicken.
Was bringt Gewichtswesten-Training beim Laufen?
In den letzten Jahren wurden mehrere Studien veröffentlicht, die die Effektivität eines Gewichtswestentrainings genauer unter die Lupe genommen haben. In einer Studie haben die Wissenschaftler nachweisen können, dass Läufer, die eine Gewichtsweste trugen, mehr Sauerstoff verbrauchten als Läufer, die ohne Zusatzgewichte trainierten. Die Westenträger hatten eine höhere Herzfrequenz beim Laufen und einen höheren Kalorienverbrauch. Allerdings, und das ist nicht ganz unwichtig. Es gab im Vergleich zu den Läufern ohne Weste, keinen Unterschied in Bezug auf die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2-Max). Auch bei den Laktatkonzentrationen gab es keine signifikanten Unterschiede. Weitere Untersuchungen haben folgendes gezeigt:
Vorteile für Läufer
Nachteile für Läufer
Gewichtswesten – ein Überblick
Es gibt viele verschiedene Designs von Gewichtswesten, daher gibt es viele Stile zur Auswahl. Es gibt sie natürlich speziell für Frauen und Männer sowie auch für unterschiedliche Körperbautypen. Aber es gibt eigentlich nur zwei Haupttypen: verstellbare Gewichtswesten und feste Gewichtswesten. Welche du wählst, hängt von deinen Fitnesszielen und der Art des Trainings ab. Mit einer gut sitzenden verstellbaren Gewichtsweste hast du allerdings deutlich mehr Trainingsmöglichkeiten. Und du kannst sie deinem Fortschritt anpassen.
Verstellbare Gewichtswesten
Mit verstellbaren Gewichtswesten kannst du je nach Bedarf Gewicht hinzufügen oder entfernen. Sie verfügen über viele kleine Taschen auf der Vorder- und Rückseite, die du Sandsäcken oder flachen Stahlgewichten füllen kannst. Bei guten Westen sind die Taschen so konzipiert, dass die Gewichte perfekt in den Schlitzen oder Taschen sitzen, um sicherzustellen, dass sie beim Training sicher sind.
Feste Gewichtswesten
Sie kommen vor allem beim Cardio-Training zum Einsatz. Der große Vorteil: Sie haben weniger bewegliche Teile. Du kannst sie einfach umschnallen und dann loslegen. Außerdem sind sie in der Regel schlanker und kleiner im Design und bedecken Körperteil. Das hat den Vorteil, dass sie auch bei höheren Außentemperaturen verwendbar sind. Tipp: Wenn du neu im Lauftraining mit Gewichtsweste bist, solltest du mit einer Weste beginnen, die etwa 5 Prozent deines Körpergewichts ausmacht. Wenn du 70 Kilo wiegst, reicht ein Gewicht von etwa 3,5 Kilo. Wenn du ein erfahrener Läufer bist und nach einer zusätzlichen Herausforderung suchst, kannst du eine Weste wählen, die etwa 10 Prozent deines Körpergewichts entspricht. Bei einem Körpergewicht von 70 Kilo wären das also 7 Kilo.
Worauf du beim Kauf achten solltest
Gewichtswesten gibt es in verschiedenen Ausführungen. Einige eignen sich besser für Menschen mit immer breiteren Schultern, während andere für Menschen mit schlankeren Schultern geeignet sind. Für Frauen gibt es einige Gewichtswesten, die speziell auf ihre Anatomie abgestimmt sind und unterschiedliche Größen haben. Für Frauen gibt es auch eine Gewichtsweste im „X“-Design, da diese die Brust gut stützt und für optimale Bewegungsfreiheit sorgt. Wer stark schwitzt, sollte sich eine eine dünnere, atmungsaktive Weste zulegen, die auch weniger Körperteile bedeckt. Deshalb zum Schluss noch mal der Tipp: Beim Kauf der ersten Gewichtsweste ist es ratsam, in ein Sportfachgeschäft zu gehen.