Warum Sport uns glücklich macht
Wer keinen Sport treibt, schüttelt meist nur den Kopf. Wieso raffen sich Millionen von Menschen nach einem anstrengendem Tag noch auf, um Fitness zu machen oder eine Runde zu laufen. Auch wenn es Couchpotatoes schwer fällt zu glauben: Aber die Antwort lautet: Weil es glücklich macht. Und mittlerweile weiß man auch warum.
Wie glücklich wir sind hängt vom Gehirn ab
Fangen wir mit einem Mythos an. Seit Jahrzehnten werden Endorphine für das Wohlgefühl nach dem Sport verantwortlich gemacht. Nur dafür gibt bis heute keinerlei wissenschaftlichen Beweis. Mehr noch: Sie haben eine ganz andere Aufgabe. Sie sollen Schmerzen lindern und extreme Belastungen erträglicher machen. Außerdem sind Endorphine nicht in der Lage, bis ins Gehirn vorzudringen. Glücklich sein funktioniert aber nur, wenn etwas in unserem körpereigenen Computer passiert.
Die Rolle der Neuronen
Eine besondere Rolle spielt die Biochemie des Gehirns. Unser körpereigener Computer besteht aus 100 Milliarden Neuronen. Diese sind in der Lage chemische Signale zu übertragen. Diese chemischen Signale sind dafür verantwortlich, wie wir uns fühlen, wie wir denken und wie wir uns verhalten. Zu den wichtigsten Verdächtigen für unser Wohlgefühl nach dem Sport zählen so genannte Endocannabinoide. Der Körper schüttet sie bei sportlicher Aktivität vermehrt aus. Und ähnlich wie manche Drogen können sie uns in einen rauschhaften Zustand versetzen.
Glücklich durch das Wohlfühlhormon Serotonin
Deutlich bekannter sind die Botenstoffe Serotonin, Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin. Ausreichend intensive Fitnessprogramme erhöhen deren Ausschüttung. Bei manchen Läufern können sie einen rauschartigen Zustand auslösen. Außerdem gilt Serotonin als Glückshormon. Deshalb gilt Sport auch als erfolgreiche Therapie bei Depressionen.
Auch Krafttraining kann uns glücklich machen
Aber nicht nur Ausdauersport macht uns glücklich. In jüngster Zeit hat sich gezeigt, dass auch alle Formen von Krafttraining die psychische Gesundheit stabilisieren und glücklich machen. Erste Kliniken lassen ihre depressiven Patienten Gewichte stemmen und Widerstandsübungen machen.
Das glücklich machende Protein
Noch relativ neu sind die Erkenntnisse zu einem Protein mit dem Kürzel BDNF. BDNF steht für Brain-Derived Neurotrophic Factor. Die Hauptaufgabe von BDNF besteht darin, Überleben und Wachstum von Neuronen zu fördern. Außerdem sollen sie die korrekte Übertragung chemischer Nachrichten zwischen den Gehirnzellen gewährleisten. Sport kann die Produktion von BDNF deutlich erhöhen. Wer also mal Probleme mit dem inneren Schweinehund hat, sollte daran denken: Wenn ich jetzt Sport mache, geht es mir anschließend viel besser.