High-Impact-Training schützt vor Osteoporose
Das Krafttraining vor Osteoporose schützt und einen bereits beginnenden Knochenschwund aufhalten kann, ist bekannt. Jetzt haben australische Wissenschaftler nachweisen können, dass ein High-Impact-Training besonders effektiv ist. Das Workout sollte allerdings unter Aufsicht stattfinden.
Osteoporose ist kein unausweichliches Schicksal
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt den krankhaften Knochenschwund zu den zehn wichtigsten Krankheiten der Gegenwart. Alle 30 Sekunden bricht sich jemand aufgrund von Osteoporose einen Knochen. In Deutschland sind fast acht Millionen Menschen betroffen, die allermeisten davon Frauen nach der Menopause. Doch die Krankheit ist kein unausweichliches Schicksal. Man kann Osteoporose nicht nur verhindern, frühzeitig entdeckt, lässt sich das Leiden sogar heilen. Die wichtigste Maßnahme neben der Ernährung ist Krafttraining. Besonderes effektiv ist High-Impact-Training.
Die Ergebnisse der australischen Studie
- An der Studie nahmen 101 postmenopausale Frauen mit geringer Knochenmasse teil.
- Die Frauen wurden in zwei Gruppen unterteilt, die über einen Zeitraum von acht Monaten zweimal wöchentlich 30 Minuten ein Trainingsprogramm absolvierten.
- Eine Gruppe führt dabei ein High-Impact-Krafttraining durch, die andere Gruppe das bislang meist übliche niedrig-intensive Krafttraining.
- Beim High-Impact-Training führten die Probandinnen mehrere Übungen mit 5 Sätzen a‘ 5 Wiederholungen bei 85 % der Maximalkraft durch.
- Ergebnis: in beiden Gruppen hat sich die Knochendichte der Probandinnen verbessert, bei den Frauen, die ein High-Impact-Krafttraining durchführten, waren die Ergebnisse aber in allen Bereichen deutlich besser.
- Unerwünschte Nebenwirkungen (mit Ausnahme eines leichten Krampfes im unteren Rückenbereich einmalig bei einer Probanden) traten nicht auf.
High-Impact-Training nur unter professioneller Anleitung
Gerade der letzte Punkt dürfte auch viele Experten überraschen, denn bislang ging man davon aus, dass ein High-Impact-Krafttraining mit seinen Sprüngen und großen Belastungen zu gefährlich sei und Knochenbrüche provoziert. Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Allerdings, das betonen die australischen Wissenschaftler, sollte das Training nur unter professioneller Aufsicht stattfinden und den individuellen Fähigkeiten entsprechen.
Warum High-Impact-Training so gut funktioniert
Natürlich gibt es auch eine Erklärung, warum das Training so gut wirkt: Beim High-Impact-Training muss sich der Muskel so anspannen, dass es zu einer Verformung des Knochens kommt. Und genau diese Verformung ist das Signal für den Körper neue Knochensubstanz aufzubauen. Deshalb, das haben auch Studien in Deutschland gezeigt, sind populäre Ausdauersportarten wie Nordic-Walking, Schwimmen und Radfahren nur bedingt geeignet, um gegen Osteoporose vorzugehen.
Fitnesstipp: Plyometrisches Training
Beim High-Impact-Training geht es vor allem darum, die hüftumgebenden Muskeln von Oberschenkel und Gesäß, die Rückenstreckmuskulatur sowie die Bein-, Schulter- und Armuskulatur zu trainieren. Als besonders effektiv gilt ein plyometrisches Training. Was es damit auf sich hat, steht hier. Das besondere Merkmal dieser Trainingsform ist der fehlende Bodenkontakt von einem oder beiden Füßen. Sprich: Es werden Sprünge, Hüpfer und Schrittfolgen gemacht. Auch Seilspringen gehört dazu und abgeschwächter Form auch Joggen.
Besonders effektiv ist Vibrationstraining
Noch effektiver als High-Impact-Workout ist übrigens das Training mit der Vibrationsplattform Galileo, wie Studien am Zentrum für Muskel- und Knochenforschung der Berliner Charité gezeigt haben. Das Gerät arbeitet mit unterschiedlich hohen Frequenzen von bis zu 27 Hertz. Das heißt, der Muskel zieht sich in einer Sekunden bis zu 27 mal zusammen und steckt sich wieder. Schon eine dreiminütige Belastung entspricht einem 10.000 Meter Lauf. Das Besondere an Galileo im Vergleich zu anderen Vibrationsplattformen: Es handelt sich ein so genanntes seitenalternierendes Gerät: Es ist der Anatomie des Menschen in Bezug auf die Beckenkippung angepasst. Galileo wird übrigens mit an Bord sein, wenn die Menschen wieder zum Mars oder Mond fliegen. Nur so können sich die Astronauten in der Schwerelosigkeit vor Osteoporose schützen.
Seilspringen schützt ebenfalls vor Osteoporose
Beim Seilspringen handelt es sich um eine plyomeztrische Tätigkeit, der der deine Muskeln und Knochen dein Körpergewicht entgegen der Schwerkraft tragen müssen.Studien haben gezeigt, dass sich so die Knochendichte erhöht. , wodurch das Osteoporoserisiko verringert wird. Es ist vor allem der Aufprall, der das Wachstum stärkerer und dichterer Knochen fördert. Die wiederholte Sprungbewegung übt eine Kraft auf die Knochen aus, die genau jene die Zellen stimuliert, die für den Knochenumbau und die Stärkung der Knochen verantwortlich sind. DaSeilspringen eine anstrengende Tätigkeit ist, muss vorab medizinisch geklärt werden, ob Seilspringen möglich ist.
Hinweis: Dieser Artikel ist gründlich recherchiert, kann aber natürlich keine medizinische Beratung ersetzen.