Mit der 80/20-Regel zu besseren Laufleistungen
Es gibt zahlreiche Trainingsmethoden für Läuferinnen und Läufer. Manche sind effektiv, andere eher kontraproduktiv. Ein Lauftraining mit nachweislich großem Erfolgspotential ist die 80/20-Regel. Sie ist nicht nur für Profis geeignet.
Was ist die 80/20-Regel?
Auf den Punkt gebracht besagt die 80/20-Regel, dass du 80 Prozent deines Lauftrainings im aeroben Bereich absolvierst, also bei niedriger Intensität und 20 Prozent bei höherer Intensität, also im Bereich der aerob/anaeroben Schwelle oder gar im anaeroben Bereich. Kurz zur Erinnerung:
Wie viel sind 80 Prozent, wie sind 20 Prozent?
Um die Frage aus der Überschrift beantworten zu können, musst du dein wöchentliches Laufvolumen berechnen. Das ist mit den modernen Smartwatches und entsprechenden Apps heute kein Problem mehr. Ein Beispiel: Du kommst wöchentlich auf ein Laufpensum von insgesamt 50 Kilometern. 80 Prozent davon sind 40 Kilometer, 20 Prozent sind die restlichen 10 Kilometer. Du läufst also 40 Kilometer in einem langsamen Tempo und 10 Kilometer deines Lauftrainings absolvierst bei der 80/20-Regel in einem intensiven oder gar hochintensiven Bereich. Du kannst natürlich auch die Stunden oder Minuten nehmen. Also wenn du 5 Stunden wöchentlich läufst, sollten vier Stunden davon im aeroben Bereich stattfinden und eine Stunde im Bereich deiner Sauerstoffschuld oder im Bereich der aerob-anaeroben Schwelle.
Rein aerobes Training
Ein Training im aeroben Bereich klingt eigentlich ganz einfach. Doch dem ist leider nicht so. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass die meisten Läuferinnen und Läufer zu schnell unterwegs sind. Sie laufen also nicht im aeroben Bereich. Wie also die Intensität bestimmen? Am einfachsten ist es, sich am Puls zu orientieren. Dieser sollte bei den aeroben Läufen etwa 60 bis 70 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz entsprechen – und zwar eher Richtung 60 Prozent. Etwas ungenauer ist es, wenn du deine Laufgeschwindigkeit in Zonen von 1 bis 10 unterteilst. Zone 1 ist nur ein ganz klein wenig zügiger als walken, bei 10 handelt es sich um deine Maximalgeschwindigkeit. Wenn du zwischen Zone und 2 und 4 läufst, kannst du nicht viel falsch machen.
Welche Effekte hat ein rein aerobes Training?
Das rein aerobe Training hat eine ganze Reihe von positives physiologischen Auswirkungen auf den Körper:
Wie sieht das Training der 20 Prozent aus?
Kommen wir nun zu den 20 Prozent bei der 80/20-Regel und wie dein Training in diesem Bereich aussehen kann: Besonders beliebt sind Tempoläufe. Du kannst extensive Tempoläufe machen, bei denen du im Bereich von 75 bis 80 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz unterwegs bist. Oder du machst intensive Tempoläufe, bei denen du im Bereich von 85 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz unterwegs bist. Neben dem Puls kannst du dich auch daran orientieren, dass du noch in einem weitgehend gleichbleibenden Rhythmus atmen kannst.
Welche Vorteile haben Tempoläufe?
Tempoläufe sind bestens geeignet die aerob-anaerobe Schwelle zu erhöhen. Außerdem bis du besser in der Lage so genannte Puffersubstanzen zu bilden. Diese Puffersubstanzen, die sich im Blut anhäufen, sind in der Lage die anfallende Milchsäure bei höheren Geschwindigkeiten abzufangen. Du bist also in der Lage deinen Körper höher zu übersauern. Weitere Vorteile:
Was bringt Intervalltraining?
Als Erfinder des mittlerweile rund 100 Jahre alten Intervalltraings gilt der frühere schwedische Nationaltrainer Gösta Holmer (1891 – 1983). Berühmt gemacht sie der tschechische Wunderläufer und vierfache Olympiasieger Emil Zatopek in den 50er- und 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Beim Intervalltraining wechseln sich schnelle und langsame Laufphasen immer wieder ab. es kann von Vorteiel sind ein Intervalltraing auf einer 400m Rundbahn durchzuführen. Das kann gerne auch eine Aschenbahn sein, falls es die noch in deiner Nähe gibt. Hier ein paar Trainingsbeispiele, wenn du schon länger trainierst und dich auf einen 10-Kilometerlauf oder einen Halbmarathon vorbereitest:
Ein paar Worte zum Fahrtspiel
Eine Trainingsform, die besten zur 80/20-Regel passt. Typisch für das Fahrtspiel ist das Laufen mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Mal läufst du langsamer und im aeroben Bereich, wodurch der Körper ausreichend Sauerstoff erhält. Dann läufst du Phasen in einem höherem Tempo. Dabei gehst du eine so genannte Sauerstoffschuld ein, läufst also im anaeroben Bereich. Die durch Studien nachgewiesenen Vorteile dieser Trainingsmtehode:
Warum Krafttraining dazu gehört
Kraftraining ist bei vielen Läuferinnen und Läufern nicht besonders beliebt. Aber zur Motivation: Keine Läuferin und kein Läufer auf Spitzenniveau verzichtet darauf. Auch nicht bei der 80/20-Regel. Zwei Trainingseinheiten pro Woche mit einer Dauer von 30 Minuten reichen aus. Ideal ist ein Ganzkörpertraining, bei dem vor allem auch der Core trainiert werden sollte. Die Vorteile sind: