Sit-ups sind nicht das beste Bauchmuskeltraining

Sit-ups sind die wohl bekannteste Übung, wenn es darum geht die Bauchmuskeln und den Core zu trainieren. Doch sie sind in Verruf geraten und haben einige Nachteile, wie mehrere Studien gezeigt haben. Tatsächlich gibt es bessere Übungen für einen starken Core.  

Sit-ups sind nicht die beste Wahl

So funktionieren Sit-ups

Wer regelmäßig Sport treibt, weiß natürlich was Sit-ups sind. Da sie aber auch von vielen technisch nicht korrekt durchgeführt werden, hier ein paar Hinweise:

  • Körperpositionierung: Um sie durchzuführen, legst du dich flach auf möglichst nur mäßig weiche Unterlage. Gut geeignet sind Yogamatten. Bei den Original-Sit-ups sind die Knie im 90-Grad-Winkel gebeugt und die Füße stehen flach auf dem Boden.
  • Hände und Arme: Hier hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst die Arme seitlich ablegen, vor der Brust kreuzen, die Hände hinter dem Kopf zusammenführen, die Hände die Oberschenkel nach oben führen oder auch die Arme gestreckt nach hinten führen.
  • Bewegung: Unabhängig von der Positionierung der Arme und Hände startest du die Bewegung mit einer Kontraktion der Bauchmuskulatur. Dann hebst du den Oberkörper aus der Hüfte heraus kontrolliert und richtest ihn auf.
  • Kontrollierte Bewegung: Du solltest weder Schwung holen noch den Oberkörper ruckartig nach oben ziehen. Die Kraft sollte ausschließlich aus den Bauchmuskeln kommen.

Unterschied zu Crunches

Bitte nicht verwechseln. Crunches sind eine ebenfalls beliebte Übungen mit dem Unterschied einer deutlich geringeren Bewegungsamplitude im Vergleich zu den Sit-ups. Du hebst den nur mäßig eingerollten Oberkörper so weit nach oben führen, dass die Schulterblätter den Boden verlassen haben und senkst dann wieder ab.

Warum Sit-ups nicht wirklich zu empfehlen sind

Angesichts des Bewegungsablaufes darf sich eigentlich niemand wundern, dass Sit-ups eher nicht so häufig zum Einsatz kommen sollten. Du drückst die S-förnig geschwungene Wirbelsäule fest in den Boden. Damit macht du genau das Gegenteil dessen, was für den Rücken gut ist. Als Hilfsmuskeln kommen zudem die Hüftbeuger zum Einsatz. Sie nehmen an Kraft zu, ziehen an der unteren Wirbelsäule und verändern die Statik hin zum negativen. Das kann zu Beschwerden in diesem Bereich führen.

Sit-ups können Rückenprobleme verursachen

Das kanadische und das US-Militär Sit-ups hat die Übung nach einer Studie in ihrer Ausbildung sogar aus dem Übungskatalog gestrichen. Einer der weltweit bekanntesten Wirbelsäulenspezialisten ist Stuart McGill, Professor für Biomechanik an der Universität von Waterloo. Er bezeichnet sie als ein veraltetes Missverständnis. Im Rahmen mehrerer wissenschaftlicher Studien hat er sogar herausgefunden, dass sie die Wirbelsäule über die Maßen belasten und schädigen kann. Statistisch gesehen leiden Menschen, die diese Übung machen auch häufiger unter Rückenschmerzen. Vor allem die Bandscheiben leiden.

Sit-ups und die beanspruchten Muskeln

Um Sit-ups noch besser einordnen zu können, lohnt auch auf Blick auf die Muskulatur im Bauchbereich. Die tief liegenden Muskeln dienen der Rumpfstabilität und unterstützen die Atmung. Die mittlere Schicht ist für die Rotation zuständig. Sowohl die tiefe als auch die mittlere Schicht profitieren nicht von der Übung. Trainieren tun sie mit dem Rectus abdominis nur die obere Schicht.

Planks sind Sit-ups auch in punkto Effektivität deutlich überlegen (Foto: adpic)

Lieber Planks als Sit-ups

Die wohl beste Übung für den Core sind die mittlerweile sehr beliebten Planks. Sie zielen direkt auf die Stabilisierung der Körpermitte ab. Das Anspannen der Muskeln stärkt die Rumpf-, Rücken-, Bein-, Hüft-, Schulter-, Brust- und Gesäßmuskulatur. Und das alles bei mit einer Wirbelsäule in ihrer natürlich geschwungenen S-Form.

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