Warnsignale die auf einen zu schwachen Core hinweisen

Alle 650 Muskeln des menschlichen Körpers erfüllen bestimmte Aufgaben. Eine Muskelgruppe ist dabei besonders wichtig: die Core-Muskulatur. Denn bei einem zu schwachen Core kann es zu vielen Problemen kommen. Hier die Warnsignale auf die du achten solltest.

Hinweise auf einen zu schwachen Core

Was sind die Core-Muskeln?

Bevor ich gleich die einzelnen Warnsignale vorstelle, die auf einen zu schwachen Core hinweisen, noch ein kurzer Blick auf die Anatomie. Die Muskeln deines Core kannst du dir wie eine Box vorstellen. Vorne die Bauchmuskeln, hinten die Rücken- und Gesäßmuskeln. Als Dach das Zwerchfell und als Boden die Hüft- und Beckenbodenmuskulatur. Innerhalb dieser Box befinden sich 29 Muskelpaare. Die wichtigsten sind:

  • Abdominale Muskulatur: Der bekannteste Vertreter dieser Muskelgruppe ist der Rectus abdominis, also die gerade Bauchmuskulatur. Sie sorgt, entsprechend trainiert, für das beliebte Six-Pack. Viel wichtiger aber ist, dass sie die inneren Organe stabilisiert. Ein weiterer wichtiger Vertreter der Transversus abdominis, wegen seiner Lage auch als Korsettmuskel genannt, r trägt zur wesentlich zur Stabilisierung der Wirbelsäule bei.
  • Schräge Bauchmuskulatur: Im englischen als Obliques bezeichnet, handelt es sich um die inneren und äußeren Bauchmuskeln, seitlich deines Körpers. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Schutz und der Rotation der Wirbelsäule.
  • Quadratus lumborum: Dieser Muskel gehört zu den hinteren Muskeln der Bauchwand und befindet sich tief im Abdomen im unteren Rückenbereich. Er trägt ebenfalls wesentlich zur Stabilisierung der Wirbelsäule bei und ist ein Atemhilfsmuskel.
  • Beckenboden: Er beherbergt Organe wie die Harnröhre, die Blase, den Darm, das Rektum, die Gebärmutter, den Gebärmutterhals und die Vagina. Zu seinen Muskeln gehören die ischiocrurale Muskulatur, die Hüftbeuger und die Abduktoren. Gemeinsam tragen die Beckenbodenmuskeln zur sexuellen Gesundheit, zur Stabilisierung der Hüfte, zum Wasserlassen, zum Stuhlgang und vielem mehr bei.
  • Wirbelsäule. Der Aufrichter der Wirbelsäule (Erector spinae) und der Multifidusmuskel sind eigentlich Rückenmuskeln, aber beide zählen mit zur Coremuskulatur und haben entscheidende Bedeutung, wenn es um die Rückengesundheit geht..

Rückenschmerzen durch einen zu schwachen Core

  • Rückenprobleme: Das wohl häufigste Warnsignal für einen zu schwachen Core sind Rückenschmerzen, insbesondere im Bereich der Lendenwirbelsäule. Warum das so ist, lässt sich leicht erklären: Ein großer Teil der Core-Muskulatur umgibt und stabilisiert die Wirbelsäule. Wenn diese Muskeln zu schwach sind, macht das die Wirbelsäule anfälliger. Es kann schnell zu einer Überlastung wichtiger Strukturen kommen, etwa der Bandscheiben.
  • Körperhaltung:Ein schwacher Core steht zudem in direktem Zusammenhang mit einer schlechten Körperhaltung. Die Belastungsverteilung auf die Wirbelsäule verändert sich, es kommt im oberen Bereich zu einem Rundrücken, im unteren zu einen Hohlkreuz. So ändert sich die gesamte Statik, was zu erhöhtem Druck und Verspannungen führen kann.
  • Bewegungsmuster: Außerdem kommt es zu schlechteren Bewegungsmustern. Insbesondere bei Aktivitäten, die eine Stabilisierung des Rumpfes erfordern, also etwa beim Heben von Gegenständen. Besonders fatal wirkt sich das bei Sport und Fitness aus, da es schwer fällt oder auch unmöglich ist, Bewegungen anatomisch korrekt auszuführen. Ein zu schwacher Core ist zudem ein leistungslimitierender Faktor, weil man mit kleineren Gewichten oder Widerständen arbeiten muss. Insbesondere bei Ganzkörperübungen.
  • Muskuläre Dysbalancen: Bei einem zu schwachen Core sind muskuläre Dysbalancen nahezu unumgänglich. Bei vielen Übungen werden bestimmte Muskeln überbeansprucht, andere kommen kaum zum Einsatz. Diese ungleichmäßigen Belastungen sind Gift für die Wirbelsäule und die Strukturen drumherum. Als Folge kommt es zu Rückenschmerzen.

Fehlende Stabilität beim Training

Probleme bei Klimmzügen oder bei Kniebeugen mit höheren Gewichten? Häufiger Probleme beim Tennis oder beim Golf? Dann kann auch das an einem zu schwachen Core liegen. Die Rumpfmuskulatur bildet nun mal die Grundlage für die Kraft und Stabilität deines Oberkörpers. Eine schwache Rumpfmuskulatur schränkt nicht nur die Fähigkeit ein, zahlreiche Übungen gut auszuführen, sondern erhöht auch das Verletzungsrisiko. Denn dann musst du die fehlende Rumpfkraft durch den Einsatz anderer Muskeln kompensieren. Als Folge kommt es häufiger Zerrungen und Verstauchungen.

Deine Wirbelsäule hängt im Liegen durch

Ein weiteres Zeichen für fehlende Rumpfkraft ist eine durchhängende Wirbelsäule im Liegen. Sprich: Du liegst mit angewinkelten Bein auf dem Rücken und deine ganze Wirbelsäule ruht wie eine nasse Wäscheleine auf dem Boden. Dann bis du vermutlich nicht in der Lage deine Wirbelsäule in einer neutralen Position stabil zu halten.

Beim Bücken ragt dein Bauch weit raus

Eine weitere Möglichkeit herauszufinden, ob dein Core zu schwach ist, ist folgende Übung: Du stellst dich aufrecht hin und beugst dich dann nach vorne. Wenn dein Bauch dabei weit herausragt, ist das ebenfalls kein gutes Zeichen. Eine starke Rumpfmuskulatur trägt dazu bei, dass dein Core fest und stabil ist. Natürlich lann es auch daran liegen, dass sich im Bauchbereich zu viel Fett angesammelt hat. In beiden Fällen ist es ratsam den Core zu trainieren.

Probleme beim Aufstehen aus sitzender Position

Wenn es dir nicht oder nur unter größerer Anstrengung gelingt aus sitzender Position ohne Hilfe der Hände aufzustehen, liegt das nicht nur an einer zu schwachen Beinmuskulatur, sondern auch an zu schwacher Rumpfmuskulatur. Die Core-Muskulatur spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Kraft zwischen den oberen und unteren Körperbereichen. Beim Aufstehen aus einer sitzenden Position müssen die Muskeln des Rumpfes Kraft erzeugen, um den Körper nach oben zu bewegen. Eine starke Core-Muskulatur ermöglicht eine effiziente Übertragung dieser Kraft und erleichtert das Aufstehen.

Schlechtes Gang- und Laufbild

Wenn du beim Gehen und Laufen das Gefühl hast eine Seite mehr zu belasten als die andere, kann das ebenfalls an einem zu schwachen Core liegen. Die 29 Muskeln des Rumpfes helfen dabei den Oberkörper aufrecht zu halten und eine stabile Basis für die Bewegung der Beine zu bieten. Außerdem trägt sie wesentlich zur Gesamtbalance während des Gehens und Laufens bei. Dadurch verringert sich das Risiko von Stürzen und Verletzungen.

Beim Gehen und Laufen wird die Kraft von den Beinen über die Hüften und den Rumpf bis hin zu den Armen übertragen. Eine gut entwickelte Core-Muskulatur spielt eine Schlüsselrolle bei dieser Kraftübertragung, indem sie eine solide Basis für die Bewegung bietet und die Effizienz der Bewegung steigert. Je stärker der Core, desto effektiver lässt sich die Kraft nutzen.

Die besten Core-Übungen

Mit den richtigen Übungen kannst du einen zu schwachen Core stark machen. Als nachweislich besonders effektiv gelten Planks in allen Variationen. Hier mehrere Videos mit vielen Übungsbeispielen:

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