Kraftausdauer trainieren – die besten Tipps

Die Kraftausdauer ist eine Schlüsselkomponente für nahezu jede Sportlerin und jeden Sportler. Ohne die Fähigkeit des Körpers, Kraft über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, sind Leistungssteigerungen meist nicht möglich. Hier alles, was du dazu wissen musst:

Die Kraftausdauer trainieren

Was ist Kraftausdauer?

Bei der Kraftausdauer handelt es sich um die Fähigkeit eines Muskels oder einer Muskelgruppe, Kraft über einen längeren Zeitraum hinweg aufrechtzuerhalten. Weitere Fachbegriffe, die in diesem Zusammenhang fallen sind Ermüdungsresistenz sowie die Fähigkeit, submaximale Kräfte über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Mit einem Kraftausdauertraining sollen deine Muskeln lernen effizienter mit Ermüdung umgehen zu können.

Warum ist die Kraftausdauer so wichtig?

  • Muskeln, Gelenke, Knochen: Muskuläre Ausdauer geht Hand in Hand mit der Muskelkraft. Wenn du deine Muskelausdauer steigerst, kannst du stärkere Muskeln aufbauen, Bändern stärken und die Knochendichte erhöhen.
  • Gleichgewicht: Je schneller deine Muskeln ermüden, desto größere Probleme gibt es mit dem Gleichgewicht. Das kann beispielsweise beim Training mit freien Gewichten leistungslimitierend sein, weil die Technik schon nach wenigen Wiederholungen leidet.
  • Energieniveau: Gute Muskelausdauer verbessert die Effizienz der Energiebereitstellung im Körper. Deine Muskeln sind besser in der Lage sind, Energiequellen wie Glykogen und Fette zu nutzen, um die erforderliche Energie während körperlicher Aktivitäten zu produzieren.
  • Stoffwechsel: Kraftausdauertraining kurbelt den Stoffwechsel an. Ein guter Stoffwechsel bedeutet, dass dein Körper Nährstoffe effizienter verarbeiten kann. Ganz nebenbei fällt es dir so auch leichter ein gesundes Körpergewicht zu halten, weil du auch besser Fett verbrennst.
  • Alltag: Eine gute Muskelkraftausdauer hilft dir auch im Alltag: Haus- und Gartenarbeit, Tragen von Lebensmitteln oder dem Kind. Auch Schlaf und Sexleben profitieren.

Muskelkraftausdauer und Kapillarisierung

Beim Training der Muskelkraftausdauer kommt es zur Kapillarisierung der Muskulatur. Diese winzig kleinen Blutgefäße sorgen für eine bessere Durchblutung der beanspruchten Muskeln und damit einer besseren Versorgung mit Nährstoffen und Energie. Gleichzeitig optimiert sich der Abtransport von Abfallstoffen und Laktat. Folge: leistungsfähigerer und widerstandsfähigerer Muskel.

Teste deine Muskelkraftausdauer

Es gibt mehrere einfache Möglichkeiten die Muskelkraftausdauer zu testen:

  • Kniebeugen mit dem eigenen Körpergewicht: So viele wie möglich.
  • Planks: So lange wie möglich.
  • Wall Squat Sit: So lange wie möglich.

Testergebnisse

  • Kniebeugen und Liegestütze: Über 30 Wiederholungen sind sehr gut. 20 und mehr Wiederholungen sind gut. Zwischen 10 und 20 Wiederholungen sind durchschnittlich.
  • Planks und Wall Squat Sit: Über 90 Sekunden sind sehr gut. 45 bis 90 Sekunden gut, Weniger als 45 Sekunden sind durchschnittlich.

Schnelle und langsam reagierende Muskelfasern

Wenn es um die Kraftausdauer geht, spielen die Muskelfasern eine entscheidende Rolle. Man unterscheidet die langsam reagierenden Typ-1-Fasern und die schnell reagierenden Typ2-Fasern. Es gibt noch einen Intermediärtyp, aber den können wir hier vernachlässigen. Die langsam reagierenden Muskelfasern reagieren als erste auf körperliche Aktivität. Sie sind darauf ausgelegt, geringe Kräfte über lange Zeiträume aufrechtzuerhalten: Laufen, Schwimmen, Power Walking, Radfahren oder Kraftübungen mit geringen Gewichten und hohen Wiederholungszahlen.

Schnell reagierende Muskelfasern kommen bei hohen, schnellen und explosiven Belastungen zum Einsatz. Also etwa dem Heben schwerer Gewichte oder bei Sprints. Sie ermüden schneller und benötigen auch eine längere Ruhephase.

Wie du dir denken kannst, spielen die Typ1-Fasern die entscheidende Rolle, wenn es um die Kraftausdauer geht. Wichtig in diesem Zusammenhang: Du kannst die Muskelfasern nicht isoliert trainieren, aber du kannst mit den entsprechenden Trainingsmethoden den Fokus auf den ein oder anderen Muskelfasertyp legen.

So verbesserst du die Muskelkraftausdauer

Beim Krafttraining gehst du folgendermaßen vor: Du trainierst mist 40 bis 60 % deiner Maximalkraft und machst pro Übung 3 bis 5 Sätze mit 20 bis 40 Wiederholungen. Als optimale Pause haben sich 60 Sekunden zwischen den Sätzen erwiesen. Von Vorteil sind Ganzkörperübungen, bei denen möglichst viele Muskeln zum Einsatz kommen. Du kannst die Kraftausdauer an einzelnen Tagen pro Woche trainieren oder auch mal mehrere Wochen hintereinander. Vor allem dann, wenn du ein Plateau erreicht hast.

Kraftausdauertraining als mentale Herausforderung

Auch wenn du mit leichteren Gewichten arbeitest, ist ein Kraftausdauertraining in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung. Da ist zum einen der Zeitfaktor. Aufgrund der Sätze und Wiederholungszahlen dauert das Training relativ lange. Das kann auch manchmal recht langweilig sein. Gleichzeitig musst du mental gut drauf sein, damit du alle Übungen technisch korrekt durchführen kannst. Die letzten Wiederholungen lassen die Muskeln zudem ordentlich brennen.

Extratipp: rein aerobes Training

Mit einem rein aeroben Training kannst du auch dein Kraftausdauertraining optimieren. Sehr langsame Dauerläufe sorgen für einen effizienteren Sauerstofftransport und eine gesteigerte Durchblutung durch Förderung der Kapillarisierung. Durch aerobes Training kannst du zudem die Laktatbildung in den Muskeln besser regulieren. Dies ist wichtig, da zu viel Laktat zu Muskelermüdung führen kann.

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