Altersgerechtes Training – darauf musst Du achten

Unser Körper altert, auch wenn wir das ungern akzeptieren. Aber mit 50 funktioniert unser Körper nun mal nicht mehr so, wie mit 20. Das hat auch Auswirkungen auf deine Fitnessprogramme. Das Stichwort in diesem Zusammenhang ist altersgerechtes Training absolvieren. Das solltest du dazu wissen:

altersgerechtes Training

Das Training dem Alter anpassen

Mit dem Alter verändert sich unser Körper. Deshalb ist es sinnvoll, dass sich auch unsere Trainings- und Ernährungspläne anpassen. In jungen Jahren sind wir sehr viel belastbarer und wir erholen uns schneller. Auch eventuelle muskuläre Dysbalancen können wir besser ausgleichen. Die gute Nachricht: Trotz der Alterungsprozesse können wir uns bis ins höchste Alter belasten und sollten das auch tun. Das Training muss nur entsprechend angepasst werden. Bei den meisten dürften sich auch die Trainingsziele ändern. Während in jungen Jahren oft das Aussehen und die Leistungsfähigkeit eine große Rolle spielt, dürfte im Alter die Gesundheit in den Vordergrund rücken.

So verändert sich der Körper

  • 20 – 30 Jahre: Die Knochenmasse erreicht den Höchststand, der Muskelaufbau ist hocheffizient. Auch die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) und die Ausdauerfähigkeiten erreichen Spitzenwerte. Die Stoffwechselrate ist in der Regel hoch.
  • 30 – 40 Jahre: Bei inaktiven oder wenig aktiven Menschen nimmt die Muskelmasse ebenso ab, wie die Knochendichte. Letzteres kann das Osteoporoserisiko erhöhen. Auch der Stoffwechsel verlangsamt sich almählich, was sich auf der Waage zeigen kann.
  • 40 – 50 Jahre: Kollagenabbau kann die Gelenke versteifen und Schmerzen verursachen, Knochendichte und Muskelmasse nehmen weiter ab. Es sei denn, man treibt nach wie vor Sport. Unabhängig vom Training setzt bei Frauen die Menopause ein.
  • 50 – 60 Jahre: Bei Inaktivität beschleunigt sich die Knochendichte und das erhöht das Frakturrisiko. Der weiter fortschreitende Muskelabbau kann die Mobilität beeinträchtigen. Gelenke werden anfälliger für Arthrose. Das Risiko für chronische Krankheiten nimmt zu.
  • 60 – 70 Jahre: Der fortschreitenden Muskelschwund kann die Selbstständigkeit beeinträchtigen, Flexibilität und Gleichgewicht nehmen ab, das Sturzrisiko steigt. Die Gefahr an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden und andere chronische Krankheiten zu bekommen, erhöht sich sich dramatisch.

So wirkt regelmäßiges Training

  • 30 – 40 Jahre: In diesem Alter beginnt der Körper allmählich an Muskelmasse und Knochendichte zu verlieren. Regelmäßiges Fitnesstraining kann dazu beitragen, den Abbau von Muskelmasse und Knochendichte nicht nur zu verlangsamen oder zu verhindern, es kann sogar zu einem Plus kommen. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges Krafttraining das Risiko von Osteoporose um bis zu 50 % senken kann.
  • 40 – 50 Jahre: Regelmäßiges Fitnesstraining kann dazu beitragen, altersbedingte Veränderungen wie den Anstieg des Körperfettanteils zu verlangsamen oder zu stoppen. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges Ausdauertraining das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und anderen chronischen Krankheiten um bis zu 50 % senken kann. Krafttraining hat einen ähnlich positiven Effekt.
  • 50 – 60 Jahre: Regelmäßiges Fitnesstraining hilft, die Lebensqualität deutlich zu verbessern und das Risiko von Stürzen und Verletzungen zu verringern. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges Fitnesstraining das Risiko von Demenz um bis zu 30 % senken kann.
  • 60 – 70 Jahre: Regelmäßiges Fitnesstraining kann dazu beitragen, die Unabhängigkeit und Lebensqualität zu erhalten. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges Fitnesstraining das Risiko von Krebs deutlich senken kann. Insgesamt ist regelmäßiges und ausreichend intensives Fitnesstraining eine wirksame Möglichkeit, die Alterungsprozesse zu verlangsamen oder umzukehren. Es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen, auch wenn man bereits älter ist.

Altersgerechtes Training bis 35

Ein entscheidender Vorteil in diesen jungen Jahren: Du erholst dich schnell und auch wenn du mal den ein oder anderen Fehler machst, verzeiht das dein Körper. Obwohl es natürlich besser ist, keine Fehler zu machen. Insbesondere nicht beim Krafttraining. Ein weiterer Vorteil: Wenn du gesund bist, musst du dich nicht zurückhalten. Du kannst alles ausprobieren: Krafttraining, HIIT, Ausdauersport, Extremsport und vieles mehr. Unabhängig davon ist es aber immer ratsam ein regelmäßiges Muskelaufbau- und Krafttraining zu machen. Mit den entsprechend gestählten Muskeln – das muss kein Bodybuilding sein – legst du den Grundstein für die späteren Jahre. Die Wahrscheinlich später an Knochenschwund (Osteoporose) oder Muskelschwund (Sarkopenie) zu erkranken, reduziert sich deutlich. In vielen Fällen kannst du das sogar ganz verhindern.

Altersgerechtes Training bis 45

So um die 40 herum merken die meisten, dass das Training etwas schwerer fällt. Du brauchst länger, um dich von einer anstrengenden Trainingseinheit zu erholen und es können die ersten Zipperlein auftreten. Ganz wichtig in diesen Jahren ist es, ein Muskelungleichgewicht zu vermeiden. Helfen können dabei vor allem Stabilitäts- und Gleichgewichtsübungen. Insgesamt sollte dein Training mehrere Schwerpunkte haben: Neben Kraft- und Ausdauertraining, auch Mobilität und Beweglichkeit. Und selbst, wenn es schwerfällt: Es ist ratsam die Trainingsroutinen dem Alter anzupassen. Was übrigens nicht heißt, dass nicht auch weiterhin tolle Leistungen möglich sind.

altersgerechtes Training
Krafttraining ist in jedem Alter gut für deinen Körper (Foto: adpic)

Altersgerechtes Training bis Mitte 50

In dieser Altersphase heißt das Zauberwort Konsistenz. Trainiere regelmäßig und lass dich zudem regelmäßig von einem Arzt durchchecken. Am besten von einem Sportmediziner, der dann auch gleich ein paar gute Tipps geben kann. Wer unter Bluthochdruck leidet, sollte den Schwerpunkt auf ein vernünftiges Ausdauertraining legen, ohne aber auf Krafttraining zu verzichten. Immer mehr Studien bescheinigen einem altersgerechten Muskeltraining den größten Benefit überhaupt.

  • Beim Krafttraining solltest du mit den für dich richtigen Gewichten arbeiten. Ein Maximalkrafttest kann dabei helfen.
  • Bei der Auswahl der Übungen solltest du darauf achten, dass du deine Gelenke nicht unnötig belastet.

Altersgerechtes Training für alle über 60

Das Wichtigste vorab: Für ein regelmäßiges Fitnesstraining gibt es keine Altersgrenze – vorausgesetzt der Arzt gibt grünes Licht! Ebenfalls wichtig ist es nicht zu übertreiben. Weder beim Ausdauer- noch beim Krafttraining. Wer lange nicht trainiert hat, sollte unter professioneller Aufsicht trainieren. Bewegungsfehler rächen sich in diesem Alter deutlich schlimmer als in jungen Jahren. Um die deutlich erhöhte Sturzgefahr zu reduzieren, sind regelmäßige Übungseinheiten zur Verbesserung des Gleichgewichts unbedingt zu empfehlen.

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