Rhabdomyolyse durch zu hartes Training
Die Ärztezeitung berichtet: Immer öfter konsultieren Menschen einen Arzt, weil sie unter starken Muskelschmerzen leiden. Die Ursache: ein viel zu hartes und intensives Training. Die Betroffenen leiden unter Rhabdomyolyse, mittlerweile auch Crossfit-Krankheit genannt. Das ist leider gefährlich.
Massiver Muskelkater kann Rhabdomyolyse auslösen
Fest steht: Wer Erfolge sehen will, muss entsprechend intensiv trainieren. Nur so kommt es zu dem Effekt, den wir als Superkompensation kennen. Die Intensität des Trainings hängt dabei vom individuellen Leistungsniveau ab. Wenn Belastung und Erholung stimmen, sind kontinuierliche Leistungssteigerungen garantiert. Wenn es das Ziel ist, Muskeln aufzubauen, ist eine gewisse Muskelsteifheit sogar erwünscht. Doch wer es beim Training übertreibt und immer wieder einen massiven Muskelkater provoziert, tut sich keinen Gefallen. In Extremfällen droht eine Rhabdomyolyse und die kann sogar das Leben bedrohen.
Was bei einer Rhabdomyolyse passiert
Bei einer Rhabdomyolyse, mittlerweile auch kurz Rhabdo genannt, kommt es zum Zerfall von Muskelfasern. Dabei setzen die völlig erschöpften Kraftpakete das Protein Myoglobin frei. Es gelangt über die Blutbahnen in die Nieren und kann zum Versagen des wichtigen Organs führen. Typische Symptome sind Muskelschmerzen die länger als 48 Stunden andauern. Außerdem kann es zu Schwindel, Übelkeit und einem orange-bräunlich gefärbten Urin kommen. Wenn diese Symptome nach einem harten Training auftreten, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Extrem erhöhte Creatinkinasewerte im Blut weisen auf das Problem hin. Der Körper muss dann intravenös mit Flüssigkeit versorgt werden, um die Nieren zu spülen.
Crossfit, HIIT und Spinning bergen die größten Gefahren
Sowohl in den USA als auch hier in Europa mehren sich die Fälle von Sportlern, die unter Rhabdomyolyse leiden. Dabei zeigt sich ein Muster: Viele dieser Sportler haben zuvor Crossfit-, HIIT- oder Spinning-Einheiten absolviert und sich dabei völlig verausgabt. Nicht ganz unschuldig dabei sind unzureichend ausgebildete Trainer, die auf unerfahrene Sportler treffen und diese über die Grenzen hinaus motivieren.
Muskelkater muss nicht sein
Mein persönliches Fazit: Gute Erfolge im Training sind auch ohne Muskelkater möglich. Ideal ist ein Training, dass man anschließend zwar spürt, aber das keine Schmerzen verursacht. Für Anfänger ist es zudem ratsam, sich zunächst ein gewisses Niveau aufbauen, bevor sie sich an Crossfit oder HIIT heranwagen. Oder sie müssen beide Trainingsvarianten so dosieren, dass sie es gut bewältigen können. Hier sind vor allem auch die Trainer gefragt. Sie sollten einschätzen können, wem sie was zumuten können. Ein Fragebogen und leistungsdiagnostische Tests können dabei sehr hilfreich sein.
Dieser Artikel ist gründlich recherchiert, kann aber natürlich keinen ärztlichen Rat ersetzen!