Warum ein Training mit geschlossenen Augen lohnt
Hast du schon mal von Propriozeption gehört? Das ist die Fähigkeit, die Position deiner Gliedmaßen und die Lage deines Körpers im Raum jederzeit wahrzunehmen. Diese Fähigkeit kann dich in allen Bereichen besser machen. Ein Training mit geschlossenen Augen verbessert deine propriozeptiven Fähigkeiten.

Sensorische Wahrnehmung und Gleichgewicht
Der Sehsinn liefert normalerweise wichtige Daten für die räumliche Orientierung und das Gleichgewicht. Ohne diese Informationen musst du dich stärker auf andere Sinne verlassen. Und dabei dann kommt dann das Innenohr ins Spiel. Genauer gesagt, das vestibuläre System. Denn mit Hilfe dieses Systems ist es möglich, Position und Bewegung deines Kopfes zu erkennen. Deine Tiefensensibilität (Propriozeption), also das Gefühl für die Position deiner Gelenke, Muskeln und Sehnen, wird intensiver genutzt. Das trainiert deine Körperwahrnehmung und kann langfristig die Koordination verbessern.
Die motorische Kontrolle verbessern
Wenn du deine eigenen Bewegungen gut und vor allem auch sicher beherrschen willst, musst du die so genannte motorisches Kontrolle optimieren. Bei der motorischen Kontrolle geht es darum, auf subtile und kaum wahrnehmbare Einflüsse des Nervensystems optimal und sehr schnell zu reagieren. Trainieren lässt sich das sehr gut mit Übungen auf einer instabilen Unterlage. Ebenfalls sehr gut geeignet ist auch Training mit geschlossenen Augen. Probier es gleich mal aus. Stell dich auf ein Bein und schließe dann die Augen. Schnell wirst du merken, dass es deutlicher schwieriger ist, das Gleichgewicht zu halten.

Was Training mit geschlossenen Augen so wertvoll macht
Untersuchungen zeigen, dass ein Training mit geschlossenen Augen die Bewegungsmechanik und die Muskelfunktion verbessert. Durch das Schließen der Augen müssen die Muskelspindeln und andere propriozeptive Mechanismen deutlich mehr arbeiten, um deine Bewegungen zu stabilisieren und die Belastung zu kontrollieren. Du lernst auf diese Weise, dich mehr auf die kinästhetische Wahrnehmung als auf das Sehen zu verlassen. Mit anderen Worten: Statt die Bewegung, beispielsweise im Spiegel, zu beobachten, musst du die Bewegung fühlen. Das macht dich nach und nach deutlich sicherer in der Bewegungsausführung. Außerdem kommen mehr Muskeln zum Einsatz.
So kannst du vorgehen
Anfänger sollten erst dann ein Training mit geschlossenen Augen machen, wenn sie eine Übung einwandfrei beherrschen. Dazu können bis zu 2000 korrekte Wiederholungen nötig sein. Wer sich absolut sicher ist, Kraftübungen technisch korrekt durchzuführen, kann es gerne mal mit geschlossenen Augen versuchen. Wer noch nie auf diese Weise trainiert hat, sollte einen Trainingspartner oder Coach um Kontrolle bitten. Auf folgende Dinge solltest du ebenfalls achten:

Training auf instabiler Unterlage
Noch anspruchsvoller wird es, wenn du mit geschlossenen Augen auf einer instabilen Unterlage Übungen durchführst. Das kann ein dickes Balance Pad, eine Airex-Matte oder auch ein Bosu-Ball sein. Diese Trainingsform ist aber erst dann ratsam, wenn du die Übungen auf stabiler Unterlage perfekt beherrschst. Am besten startest du mit Kniebeugen, Liegestütze, Kreuzheben, Ausfallschritte, Arnold Press sowie Bizeps- und Trizepscurls.


Eine Antwort
[…] kompensieren müssen. Das gilt insbesondere für das Gleichgewichtsorgan im Innenohr sowie für Propriozeption in Muskeln und Gelenken. Das kann die Koordination und Schrittgenauigkeit beeinflussen und […]